Fall Marega bewegt Bayer - Bosz würde Team vom Platz holen

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Deutschland,

Nach dem Eklat um Portos Moussa Marega haben sich viele Sportler und Funktionäre gegen Rassismus positioniert. Trainer Peter Bosz, der am Donnerstag mit Leverkusen gegen Porto spielt, würde sein Team bei einem solchen Fall vom Platz holen. Sein Kollege bezweifelt das.

Moussa Marega trifft mit dem FC Porto auf Bayer Leverkusen. Foto: Str/AP/dpa
Moussa Marega trifft mit dem FC Porto auf Bayer Leverkusen. Foto: Str/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende sorgte ein Rassismuss-Eklat gegen Portos Moussa Marega für Schlagzeilen.
  • Der Malier wurde im Spiel gegen Vitória de Guimarães von Fans rassistisch beleidigt.
  • Vor dem Europa-League-Spiel gegen Bayer Leverkusen äussern sich Beteiligte zum Vorfall.

Der Fall hatte am Wochenende europaweit für Aufsehen gesorgt, am Donnerstag spielt Moussa Marega mit dem FC Porto im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League bei Bayer Leverkusen. Sportlich ist das Duell des 28. der UEFA-Rangliste aus der Bundesliga gegen den 18. ein durchaus reizvolles. Doch vieles Vorfeld dreht sich um Marega.

DAS SAGT DER SPIELER: Marega hatte nach den Affenlauten und Beleidigungen schon auf dem Spielfeld emotional reagiert und es verlassen. «Ich habe mich wie ein Stück Scheisse gefühlt», sagte der 28 Jahre alte Nationalspieler Malis.

DAS SAGT DER BRUDER: Maregas Bruder Houssein glaubt nicht, dass der Stürmer an dieser Geschichte zerbricht. «Er hat einen guten Kopf. Er weiss, woher er kommt», sagte Houssein: «Das war nichts verglichen mit dem, was er schon alles erlebt hat.»

DAS SAGT DER GEGNERISCHE TRAINER: Leverkusens Peter Bosz hielt am Mittwoch ein bemerkenswertes Plädoyer gegen Rassismus. Das darin gipfelte, dass Bosz ankündigte, dass seine Mannschaft im Falle einer rassistischen Beleidigung gegen einen seiner Spieler geschlossen das Feld verlassen würde. «Dann gehen wir alle mit. Weg», sagte Bosz.

DAS SAGT DIE GEWERKSCHAFT: Die internationale Spielergewerkschaft Fifpro bestärkt ihre Profis, das Spielfeld bei solchen Vorfällen zu verlassen. «Wir sind zutiefst um das Wohlergehen der Spieler besorgt, die dieser Art von verletzender Diskriminierung ausgesetzt sind», teilte die Fifpro mit: «Wir als Spieler müssen unseren Beitrag leisten, solidarisch mit ihnen handeln und die Wahl der Massnahmen unterstützen.»

DAS SAGT PORTOS TRAINER: Sérgio Conceição stellte Bosz' Ansage in Frage. «Wer weiss schon, wie sie in dieser Situation gehandelt hätten», sagte der frühere Nationalspieler. Sie hätten es vorher auch nicht sagen können, weil sie zum ersten Mal in dieser Situation waren. Dass er und viele Spieler Marega vom Gang vom Spielfeld abhalten wollten, rechtfertigte Conceição: «Wir wollten ihn in diesem Moment einfach nur beruhigen.»

DAS SAGT DER GEGNERISCHE SPIELER: Leverkusens Nationalspieler Nadiem Amiri gestand, dass er von Porto am Mittwoch noch nicht viel wusste. Zum Fall Marega hatte er aber eine klare Meinung. «So etwas hat im Fussball und auf der ganzen Welt nichts zu suchen», sagte der 23-Jährige, der als Sohn afghanischer Eltern in Ludwigshafen am Rhein geboren wurde: «Unser Blut hat dieselbe Farbe. Leute, die so etwas machen, sollten ausgeschlossen werden.»

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