Die Reise nach Katar beginnt. In Europa startet die Qualifikation für die WM 2022. 55 Nationen spielen um 13 Startplätze. Die Endrunde im November 2022 polarisiert seit der dubiosen Vergabe im Jahr 2010.
In Europa beginnt die Qualifikation für die WM 2022. Foto: Kurt Schorrer/FIFA/dpa
In Europa beginnt die Qualifikation für die WM 2022. Foto: Kurt Schorrer/FIFA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • An diesem Mittwoch beginnt für die 55 Nationalverbände der Europäischen Fussball-Union die Qualifikationsrunde für die WM 2022.

Für die DFB-Auswahl geht es noch mit Bundestrainer Joachim Löw gegen Island, Rumänien und Nordmazedonien los.

Weitere Kontrahenten in der Gruppe J sind dann im Spätsommer und Herbst zudem Armenien und Liechtenstein. Spannung ist geboten, es werden nur 13 WM-Tickets an den stärksten Fussball-Kontinent vergeben.

In welchem Modus wird die Qualifikation gespielt?

Ausrutscher dürfen sich Joachim Löw und sein noch nicht benannter Nachfolger nicht erlauben. Europa hat nur 13 Plätze zu vergeben. Die 55 Teilnehmer sind in zehn Fünfer- oder Sechsergruppen gelost worden. Nur die zehn Gruppensieger sind direkt für Katar qualifiziert. Um die drei verbleibenden Plätze spielen die zehn Gruppenzweiten gemeinsam mit den beiden besten noch nicht qualifizierten Gruppensiegern der Nations League im März 2022 in Playoffs. In diesen spielen in drei Gruppen jeweils vier Teams in Halbfinale und Finale um die Reise nach Katar. Eine Niederlage und man ist raus.

Wann wird gespielt?

Der Länderspiel-Dreierpack in den kommenden Tagen ist der Auftakt von insgesamt vier Zeitfenstern für die Gruppenphase. Nach der EM in diesem Sommer geht es vom 1. bis zum 8. September mit drei Spieltagen weiter, ehe vom 8. bis 12. Oktober und schliesslich vom 11. bis 16. November jeweils zwei Spieltage anstehen. Die Playoffs werden vom 24. bis zum 29. März 2022 gespielt. Anpfiff in Katar ist am 21. November, das Finale steigt am 18. Dezember. Im April 2022 soll die WM-Auslosung stattfinden.

Warum spielt der WM-Gastgeber in Europa mit?

Das Team aus Katar ist bei der WM sicher dabei und wurde der Gruppe A mit Portugal, Irland, Serbien, Luxemburg und Aserbaidschan zugeordnet. Der WM-Ausrichter hätte sonst im engen FIFA-Kalender keine adäquate Möglichkeit, gegen gute Konkurrenz Spiele zu bestreiten. Die asiatische Qualifikation macht eine solche Gastrolle nicht möglich. Gewertet werden die Partien aber nicht. Sie haben also keinen Einfluss auf den Ausgang der Qualifikation.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie?

Die Krise hat auch massiven Einfluss auf die Qualifikationsspiele. Bislang wurden UEFA-Angaben zufolge drei Partien in andere Länder verlegt, um den Corona-Einschränkungen zu entgehen. Müssen die Profis bei ihrer Rückkehr zu ihren Clubs in eine behördlich angeordnete Quarantäne, besteht keine Abstellungspflicht. So lässt beispielsweise Borussia Dortmund die beiden Belgier Thorgan Hazard und Thomas Meunier nicht zur Partie im als Virusvariantengebiet klassifizierten Tschechien reisen.

Warum wurde die WM nach Katar vergeben?

Die Entscheidung des damaligen FIFA-Exekutivkomitees gehört zu den kontroversesten in der Geschichte des Weltverbands. Es gibt etliche Theorien, wer wen und insbesondere womit und warum auf diese oder jene Seite gezogen hat. Dazu zählt zum Beispiel ein Abendessen des damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini im Élysée-Palast mit Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy und dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani.

Kurz darauf, am 2. Dezember 2010, gewann das Emirat die Vergabe in der vierten Runde mit 14 zu acht Stimmen gegen die USA. Die Wahl war geheim, etliche der damaligen Exko-Mitglieder sind mittlerweile wegen unterschiedlicher Vergehen gesperrt worden. Das Gremium, dem auch Franz Beckenbauer angehörte, gilt heute als Sinnbild für die Korruptionsskandale der FIFA.

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