Eintracht Frankfurt gegen Glasgow Ranges: Final für die Nostalgiker
Das Wichtigste in Kürze
- Eintracht Frankfurt steht am Mittwochabend gegen die Glasgow Rangers im Finale.
- Für beide Traditionsclubs ist es eine rare Chance auf einen Europacup-Titel.
- Aber es lockt noch mehr: Der Sieger darf an der nächsten Champions League teilnehmen.
Im Final der Europa League duellieren sich am Mittwochabend in Sevilla mit Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers zwei Traditionsclubs. Beide haben eine grosse Anhängerschaft und ähnliche Philosophie. Für die Clubs ist es eine rare Chance auf einen Europacup-Titel.
«50'000 Hessen vs. 70'000 Schotten» titelte die deutsche Nachrichtenagentur dpa zum Wochenbeginn. Und schon wurde der Ausnahmezustand in der Stadt des Europa-League-Rekordsiegers FC Sevilla angekündigt.
Übertrieben war die Schlagzeile nicht, sollen doch sogar gegen 100'000 Schotten für das aussergewöhnliche Happening nach Südspanien gereist sein. Wer in Sevilla eine Übernachtung buchen wollte, musste selbst für eine einfache Unterkunft mehr als 1000 Euro locker machen.
Euphorische Vorfreude in beiden Lagern
Auf dem Spiel steht am Mittwochabend in Andalusien nicht nur der Europa-League-Titel. Dem Sieger winkt ein Ticket für die Teilnahme an der nächsten Champions League, die ihm finanziell neue Türen öffnen wird.
«Der Slogan 'Make us dream again' beschreibt den aktuellen Zustand am besten. Alle sind super euphorisch und möchten wie wir den Titel gewinnen», sagte Glasgows Innenverteidiger Leon Balogun.
Nicht nur wegen der 50 Jahre seit dem einzigen europäischen Triumph. Der Club feiert sein 150-jähriges Bestehen und musste erst vor zehn Jahren nach einem finanziellen Kollaps in der 4. Liga neu starten. Deshalb kommt der Final für die Rangers zu einem speziellen Zeitpunkt.
Auch im Lager von Eintracht Frankfurt herrscht eine riesige Begeisterung. Trainer Oliver Glasner hielt vor dem in den einschlägigen deutschen Medien zum Frankfurter «Jahrhundertspiel» hochstilisierten Showdown fest: «Gefühlt drückt uns ganz Deutschland die Daumen, das gibt zusätzliche Energie.»
Auch ein Schweizer spielt bei Eintracht Frankfurt mit
Während das Drumherum Dimensionen eines WM-Finals annimmt, gehören die beiden Clubs sportlich nicht zum obersten Segment. Eintracht Frankfurt gewann 1980 den UEFA-Cup, die Glasgow Rangers triumphierten in Europa einzig 1972 im Cup der Cupsieger.
Mit Djibril Sow und Cedric Itten gehören zwei Schweizer zu den Kadern der Finalisten. Letzterer kommt im Europacup nach der Leihe zu Greuther Fürth indes nicht zum Zug. Sow hingegen gehört bei der Eintracht zu den Leistungsträgern.
«Unser Herz schlägt bereits seit zwei Wochen höher. Alle sind heiss auf diesen Final, wir sehen es überall in Frankfurt. Wir werden diesen Pokal zurückbringen», sagte Sow im Vorfeld.