Der Belgier Benito Raman hat Schalke nach der Peinlich-Saison in Richtung Heimat verlassen. Über Trainer Christian Gross verliert er kein gutes Wort.
Christian Gross
Christian Gross konnte Schalke 04 auch nicht vor dem Abstieg bewahren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Christian Gross stand bei Schalke nur während elf Spielen an der Seitenlinie.
  • In dieser Zeit machte der Schweizer fast alles falsch, wie ein Ex-Spieler verrät.
  • Benito Raman: «Er kannte nicht mal unsere Namen.»

Christian Gross scheiterte mit seiner Mission Klassenerhalt bei Schalke 04 krachend. Nach elf Spielen und nur einem Sieg musste der Schweizer seinen Spind bereits wieder räumen.

Mit 0,45 Punkten pro Spiel weist er die schlechteste Bilanz eines S04-Chef-Trainers auf. Schalke steigt sang- und klanglos ab.

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Benito Raman hätte wegen Christian Gross fast mit dem Fussball-Spielen aufgehört.
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In diesem Sommer wechselte der Stürmer zurück in seine Heimat.
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Christian Gross ist nun Verwaltungsrats-Mitglied des FC Basel.
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Seine Trainings-Varianten bei Schalke 04 haben aber offensichtlich nicht gefruchtet.
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Eine schlechtere Bilanz als er (0,45 Punkte pro Spiel) weist kein anderer Schalke-Cheftrainer auf.

Nach der Horror-Saison suchte auch Stürmer Benito Raman das Weite. Jetzt packt der Belgier, der seit diesem Sommer wieder in seiner Heimat beim RSC Anderlecht spielt, gegenüber «Het Nieuwsblad» aus. «Wenn ich noch ein halbes Jahr auf Schalke geblieben wäre, hätte ich aufgehört, Fussball zu spielen», so Raman.

«Unter Christian Gross gab es keine Taktik, keine ruhigen Phasen»

Mit Christian Gross sei er überhaupt nicht zurechtgekommen, wie viele andere auch. «Er kannte nicht einmal unsere Namen. Und einmal fragte Gross einen Spieler, der lange verletzt war: ‹Ah, du bist verletzt?› Unter ihm ist nichts passiert, wir hatten keine Taktik, keine ruhigen Phasen.»

Schafft Schalke 04 ohne Christian Gross den Wiederaufstieg in die Bundesliga?

Auch die Trainings-Varianten seien völlig unpassend gewesen. «Am Tag vor dem Spiel gegen Bayern München haben wir auf Mini-Fussballtore gespielt.»

Das sei so weit gegangen, dass die älteren Spieler sich die Taktik selbst zurechtlegten. «Dann setzten sich die erfahrenen Jungs zusammen und sagten: ‹Der Trainer will, dass wir so spielen, aber wir werden es so machen.› Damals lief es oftmals besser, aber das konnte uns nicht retten.»

Die Kabine glich «einem Saustall»

Nicht viel positiver hat auch Dimitrios Grammozis (43) Ende Juli gegenüber der «SportBild» gesprochen. Der Nachfolger von Christian Gross habe den Spielern beibringen müssen, wie man mit Staff-Mitgliedern umgeht.

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Christian Gross coachte Schalke 04 nur elf Spiele lang. - Keystone

So zum Beispiel auch, dass man die getragenen Sachen selbst zusammenlegen muss. Die Kabine habe unter Gross «einem Saustall» geglichen.

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