Bundesliga: Spielergewerkschaft will Tarifvertrag für Fussballer
Spielergewerkschafts-Chef Ulf Baranowsky hat einen Tarifvertrag für deutsche Profi-Fussballer gefordert. Er steht auch einer Gehaltsobergrenze offen gegenüber.

Das Wichtigste in Kürze
- Spielergewerkschafts-Chef Ulf Baranowsky fordert Tarifverträge für deutsche Profis.
- Er erwartet auch viele vereinslose Spieler im Sommer.
«Ein Salary Cap, also eine Gehaltsobergrenze, liesse sich in der Tat vereinbaren, rechtssicher über einen Tarifvertrag. Allerdings würde das das eigentliche Problem nicht lösen», sagte der Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VdV im Interview bei Sky Sport News. Das eigentliche Problem bestehe darin, dass viele Clubs zu wenig Eigenkapital hätten und ihre gesamten Ausgaben besser überwachen müssten.
«Da reden wir viel mehr über strengere Lizenzierung und auch über Sicherungsinstrumente. Um den Fussball einfach krisenfester aufstellen zu können», sagte Baranowsky. «Ganz wichtig ist, dass die Clubs ihre Ausgaben natürlich im Fokus haben, dass Eigenkapital gebildet wird.»
In vielen anderen europäischen Ländern seien Tarifverträge längst etabliert. Auch die Fifa schreibe in einem aktuellen Rundschreiben zum Coronavirus, «dass sie den Abschluss von Tarifverträgen auf nationaler Ebene empfiehlt».
Zudem erwartet Baranowsky sinkende Gehälter bei den Profis. «Eine Rezession ist sehr wahrscheinlich, dass wird nicht am Fussball vorbeigehen. Umso wichtiger ist es, den Fussball hier zukünftig krisenfest aufzustellen», sagte der 45-Jährige.
Baranowsky stellt sich mit der Gewerkschaft zudem auf mehr vereinslose Spieler in diesem Sommer ein. «Wir werden entsprechende Profi-Camps einrichten. So dass die Jungs eine Chance haben, sich im Training und in Testspielen fit zu halten. Und sich dann für neue Arbeitgeber empfehlen», sagte er.