Bundesanwaltschaft fordert 36 Monate für Valcke

Die Bundesanwaltschaft hat für den ehemaligen Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke und zwei Mitangeklagte teilbedingte Strafen von 28 bis 36 Monaten gefordert.

BUNDESSTRAFGERICHT, FIFA, FUSSBALL, PROZESS, GENERALSEKRETAER, — Jerome Valcke in Begleitung seines Anwalts Patrick Hunziker. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Verschiedene Fifa-Funktionäre stehen vor dem Bundesstrafgericht.
Ihnen werden unter anderem Urkundenfälschung und passive Bestechung vorgeworfen.
Die Bundesanwaltschaft fordert für Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke 36 Monate.

Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag vor Bundesstrafgericht für den ehemaligen Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke und zwei Mitangeklagte teilbedingte Strafen zwischen 28 und 36 Monaten gefordert. Ihnen werden unter anderem Urkundenfälschung und passive Bestechung vorgeworfen. Für Valcke forderte die Bundesanwaltschaft 36 Monate teilbedingt.

Sein Fehlverhalten wiege schwer, sagte Staatsanwalt Joël Pahud. Allerdings habe Valcke einen persönlichen Preis für sein Fehlverhalten bezahlt: Nach der Fifa habe er keine Arbeit mehr gefunden.

Auch PSG-Präsident vor Gericht

Für Nasser Al-Khelaifi, den Präsidenten von Paris-St-Germain, forderte die Bundesanwaltschaft eine teilbedingte Strafe von 28 Monaten und für einen abwesenden griechischen Geschäftsmann 30 Monate teilbedingt.

Schweizer Verfahren gegen Fussball-Funktionäre — Nasser Al-Khelaifi (l), Präsident von Paris Saint-Germain (PSG), steht vor dem Bundesstrafgericht und zeigt den Daumen nach oben. In der Schweiz hat das Strafverfahren gegen den hochrangigen Fussball-Funktionär Al-Khelaifi sowie den früheren FIFA-Generalsekretär Valcke begonnen. Foto: Francesca Agosta - dpa

Den drei Angeklagten wird qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung und Anstiftung dazu, Urkundenfälschung und passive Bestechung vorgeworfen. Die Bundesanwaltschaft hatte das Verfahren bereits im März 2017 eröffnet.

Der zweite Fifa-Prozess ist Teil einer langen Reihe von Skandalen innerhalb der Fifa. Konkret geht es um die Vergabe von Fernsehrechten an mehreren Weltmeisterschaften und anderen Wettbewerben an Medienkonzerne, die von Al-Khelaifi und dem abwesenden Geschäftsmann vertreten werden. Valcke wird vorgeworfen, seinen Einfluss im Austausch gegen Vorteile ausgenutzt zu haben.

Im Gegensatz zu Valcke und Al-Khelaifi erschien der griechische Geschäftsmann nicht vor Gericht und machte Herzprobleme geltend. Das Bundesstrafgericht entschied, über den Mann in Abwesenheit zu urteilen.