Inter Mailand beendet für Bayer 04 Leverkusen den Traum vom Europa League-Finalspiel in Köln. Leverkusen verliert in Düsseldorf 1:2.
Bayer 04 Leverkusen
Bayer 04 Leverkusen zeigt sich nach Abpfiff enttäuscht. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Inter Mailand besiegte Leverkusen in Düsseldorf mit 2:1.
  • Bayer 04 Leverkusen verpasst den Einstieg ins Europa League Halbfinal.
  • Jungstar Kai Havertz schoss das Tor für Leverkusen.

Eine Saison der verpassten Chancen ist für Bayer 04 Leverkusen zu Ende gegangen. Nach Platz fünf in der Liga und einem verlorenen Cupfinale kommt in der Europa League im Viertelfinale das Aus. Das NRW-Finalturnier geht ohne deutsche Beteiligung weiter.

Inter Mailand hat den Traum von Bayer 04 Leverkusen vom Finale daheim am Rhein in der Europa League beendet. Der italienische Spitzenclub besiegte den Fussball-Bundesligisten in einem packenden und abwechslungsreichen Viertelfinale am Montagabend in Düsseldorf verdient mit 2:1. Damit warf er das Team von Trainer Peter Bosz aus dem Final-Turnier in Nordrhein-Westfalen.

Lukaku nicht zu bändigen

Leverkusen hatte gegen die wuchtigen Mailänder, um den glänzend aufgelegten belgischen Top-Stürmer Romelu Lukaku zu Beginn der Partie wenig entgegenzusetzen. Nicolò Barella in der 15. Minute und Lukaku (21.) erzielten die Tore für Inter.

Das Team ist nun im Halbfinale am 17. August in Düsseldorf gegen den Sieger der Partie Schachtjor Donezk gegen FC Basel der klare Favorit. Der nur phasenweise auffällige und international heftig umworbene Kai Havertz traf für Bayer 04 Leverkusen (25.).

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Der Inter Mailand Stürmer Romelu Lukaku im Interview nach dem Spiel. - dpa

Nach dem Leverkusener Aus wird auch dieses Jahr beim Endspiel in Köln keine deutsche Mannschaft die Europa League gewinnen. Seit der Einführung des Wettbewerbs zur Saison 2009/10 schaffte es noch kein Bundesliga-Team ins Finale. Und für Bayer endete eine Saison der verpassten Chancen. In der Liga wurde knapp die Champions League verfehlt und im DFB-Pokalfinale setzte es eine Niederlage gegen den FC Bayern.

Bayer 04 Leverkusen lernt aus Niederlage

«Wir haben alles gegeben. Die zwei Gegentore waren zu einfach. Das war schwer aufzuholen, auch wenn in der zweiten Halbzeit noch alles drin war», sagte Bayer-Verteidiger Jonathan Tah.

Er fügte hinzu: «Ich glaube, aus solchen Spielen nimmt man sehr viel mit, sehr viel Erfahrung, wie schon im Pokalfinale. Im nächsten Schritt sollte es so weit sein, dass wir solche Spiele auch gewinnen. Jetzt müssen wir erstmal die Köpfe freikriegen und das Ganze verdauen.»

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Bayer 04 Leverkusen Verteidiger Jonathan Tah (r) kämpft mit Alexis Sanchez um den Ball. - dpa

Bayer-Keeper Lukas Hradecky sprach von einer «Monsteraufgabe» gegen Lukaku. «Daraus müssen wir lernen.» Lukaku selbst hofft jetzt auf den grossen Coup: «Wir wachsen in diesem Turnier. Das Wissen, dass wir gegen einen der Mitfavoriten so viele Chancen erzielt haben, gibt uns Selbstvertrauen.»

Hohes Niveau – Mailand dominiert

Von Beginn an lieferten sich beide Clubs ein umkämpftes Duell auf hohem Niveau mit vielen Torraumszenen. Den reiferen Eindruck machte aber der italienische Vizemeister, der früh attackierte und die Bayer-Defensive vor grosse Probleme stellte. Vor allem Starstürmer Lukaku war kaum in den Griff zu bekommen.

Entsprechend lag der dreimalige UEFA-Cup-Sieger aus Italien dank Lukaku schnell mit 2:0 in Führung. Zunächst überwand Nicolò Barella per Aussenrist den Leverkusener Schlussmann Hradecky, nachdem ein Schuss von Lukaku noch abgeblockt worden war (15.).

Kurz darauf war es der robuste Stossstürmer selbst, der das 2:0 aus kurzer Entfernung im Fallen erzielte (21.). Der Belgier zeigte dabei seine ganze Cleverness im Duell mit dem jungen Bayer-Verteidiger Edmond Tapsoba.

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Nicolò Barella (r) schoss das erste Tor gegen Leverkusen. - dpa

Das Konzept von Bayer 04 Leverkusen war damit dahin. Vielleicht lag es am Fehlen des gelb gesperrten Charles Aránguiz, womöglich aber auch an der kurzfristigen Umstellung. Innenverteidiger Sven Bender musste das Aufwärmprogramm wegen muskulärer Probleme abbrechen und wurde durch Jonathan Tah ersetzt.

Dieser konnte mit seinen Abwehrkollegen auch nicht verhindern, dass Lukaku nur unmittelbar nach seinem Tor zu einer weiteren Grosschance kam. Der starke Leverkusener Schlussmann Lukas Hradecky verhinderte die mögliche Vorentscheidung (23.).

Jungstar Havertz trifft

Doch Bayer 04 Leverkusen hatte ja noch Jungstar Havertz. Der Nationalspieler traf fast im Gegenzug mit einem wuchtigen Schuss zum Anschlusstor (25.). Ein wichtiges Lebenszeichen der Rheinländer, das zwei Minuten später fast schon wieder erloschen wäre.

Denn der spanische Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande zeigte nach einem vermeintlichen Handspiel von Daley Sinkgraven auf den Elfmeterpunkt. Nach Ansicht der Videobilder nahm er den Strafstoss aber richtigerweise wieder zurück.

Bayer 04 Leverkusen
Der Jungstar Kai Havertz schoss das 1:2 für Leverkusen - dpa

In der Folgezeit kamen die Leverkusener besser ins Spiel, konnten auch offensiv mal durch Moussa Diaby Akzente setzen.

Doch Inter Mailands Offensive blieb brandgefährlich. Mal war es Lautaro Martinez, der gefährlich über rechts durchbrach (52.), dann wurde Roberto Gagliardini (54.) im letzten Moment noch gestoppt.

Auch der eingewechselte chilenische Superstar Alexis Sanchez kam gleich zu einer Doppelchance (66.). Danach war es Victor Moses der Hradecky zur nächsten Parade zwang (76.).

Es blieb weiter spannend, auch weil der Referee einen weiteren Inter-Elfmeter per Video-Entscheid wieder zurücknahm (90.).

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