IIHF-Präsident René Fasel gerät ins Kreuzfeuer der Kritik. Bei einem Besuch in Minsk herzt der Eishockey-Chef den De-facto-Diktator Alexander Lukashenko.
Rene Fasel Alexander Lukaschenko
Alexander Lukaschenko (l.), Präsident von Belarus, empfängt René Fasel (r.), Präsident des Internationalen Eishockey-Verbandes IIHF. (Archiv) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • IIHF-Präsident René Fasel findet sich im Kreuzfeuer der Kritik wieder.
  • Bei einem Besuch in Minsk geht er mit Belarus-Diktator Lukashenko auf Kuschelkurs.
  • Das stösst vielen nach den Protesten gegen dessen Wahl sauer auf.

Der Präsident des internationalen Eishockey-Verbandes René Fasel sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt. Denn der Schweizer zeigte sich bei einem Besuch in der belarussischen Hauptstadt Minsk sehr herzlich gegenüber Präsident Alexander Lukashenko.

Trotz Coronavirus liegt für den De-facto-Diktator sogar eine Umarmung drin. Das führt zu lautstarker Kritik in den sozialen Medien. In Belarus sind laut der Journalistin Hanna Liubakova mehr als 30'000 Menschen nach den Protesten im Vorjahr verhaftet worden.

Besonders pikant: Auch eine schweizerisch-belarussische Doppelstaatsbürgerin sitzt in Belarus im Gefängnis. Sie war am 19. September bei einer Kundgebung gegen Lukashenko verhaftet worden.

Dass sich der Schweizer René Fasel nun auf Kuschelkurs mit Lukashenko begibt, kommt nicht gut an. Fasel ist in Minsk, um mit Lukashenko über den Status der Eishockey-WM 2021 zu sprechen. Diese soll Ende Mai in Belarus ausgetragen werden.

«Grosse Besorgnis» über Eishockey-WM

Angesichts der heftigen Kritik sah sich sogar der Schweizer Verband zu einer Stellungnahme gezwungen. Man verurteile jegliche Form von Gewalt und Verstösse gegen Menschenrechte auf das Schärfste, heisst es.

Deshalb habe Swiss Ice Hockey der IIHF auch seine «grosse Besorgnis» bezüglich des WM-Austragungsortes mitgeteilt. «Wir erwarten, dass der internationale Eishockey-Verband baldmöglichst einen Entscheid trifft», heisst es.

Eine Verlegung der Eishockey-WM 2021 in die Schweiz ist aber kein Thema, wie der Verband erneut bestätigt. «Dieser Entscheid wurde bereits im Mai 2020 gefällt. Daran hat sich nichts geändert.»

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