Eine Flagge in der Serbien-Garderobe an der WM 2022 entzürnt die Kosovaren. Weil darauf eine Hassbotschaft stehen soll, ermittelt nun die Fifa.
wm 2022
Diese Flagge hing in der Serbien-Kabine. Und sorgt nun für mächtig Zündstoff. - Twitter @nickteunissen
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der kosovarische Verband ist richtig sauer.
  • In der Serben-Kabine soll eine nationalistische Flagge aufgehängt worden sein.
  • Die Fifa leitet nun Ermittlungen ein.

Bei der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar gibt es Ärger wegen einer nationalistischen Fahne, die in der Umkleidekabine der serbischen Mannschaft aufgehängt und fotografiert wurde.

Weil darauf auch die Umrisse des Kosovo unter den serbischen Nationalfarben zu sehen ist, leitete der Fussball-Weltverband Ermittlungen ein. Der kosovarische Verband FFK hatte die FIFA bereits zuvor aufgefordert, die Serben zu sanktionieren.

«FFK verurteilt aufs Schärfste das aggressive Vorgehen Serbiens bei der WM 2022 gegen die Republik Kosovo», heisst es in einem Tweet des Verbands. «Die Weltmeisterschaft ist ein Ereignis der Freude und Einigkeit, sie sollte Botschaften der Hoffnung und des Friedens senden, keine Botschaften des Hasses. Wir rufen die FIFA dazu auf, gegen solche Aktionen vorzugehen.»

Fahne auch im Stadion

Die Republik Kosovo erklärte sich 2008 für unabhängig von Serbien. Eine Mehrheit aller Staaten erkennt diesen Status auch an. Die Serben betrachten den Kosovo aber weiterhin als Teil ihres Landes. Die Fahne mit der Aufschrift «Niemals aufgeben» wurde deshalb während des ersten WM-Spiels gegen Brasilien (0:2) auch von mehreren serbischen Fans im Stadion gezeigt.

Das Foto wurde offenbar vor dem Brasilien-Spiel in der Kabine aufgenommen. Darauf ist kein Spieler zu sehen, aber die Fahne hängt über den Trikots und Spinden von Abwehrspieler Milos Veljkovic (Werder Bremen) sowie Mittelfeldspieler Andrija Zivkovic (PAOK Saloniki). Ein Werder-Vertreter sagte dem Multimediaportal «Deichstube», dass Veljkovic erst nach dem Spiel von dem Foto erfahren habe. Als die serbischen Spieler wieder in die Kabine gekommen seien, hätte dort keine Fahne mehr gehangen.

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