Vendée Globe Teilnehmer verbringt Weihnachten auf hoher See
Boris Herrmann ist an Heiligabend 15'000 Kilometer von seiner Heimat entfernt. Der Teilnehmer der Vendée Globe ist aktuell auf dem vierten Platz.

Das Wichtigste in Kürze
- Boris Herrmann verbringt Weihnachten auf See, 15'000 Kilometer von zu Hause entfernt.
- Der Segler nimmt an der Vendée Globe teil und ist aktuell auf dem vierten Platz.
Deutschlands erster Vendée Globe Teilnehmer begeht Heiligabend auf See: 15'000 Kilometer entfernt vom Hamburger Heimathafen will der Solo-Weltumsegler der Flautenfalle zum Fest entrinnen.
Eine Lichterkette, eine kleine Kerze und Familienfotos an Wäscheklammern über dem Bordrechner: Das ist die Weihnachtsdekoration von Boris Herrmann unter Deck seiner Rennyacht «Seaexplorer – Yacht Club de Monaco».
Aktuell herrscht ein ungewöhnliches Hochdruckgebiet
Der Solo-Weltumsegler ist an Heiligabend seit 46 Tagen nonstop auf See – und alleine. Beim 55. Breitengrad kämpft sich der 39 Jahre alte Vendée Globe Teilnehmer im Südpazifik durch ein hartnäckiges Hochdruckgebiet. Aktuell herrschen ungewöhnlich milde Temperaturen um zehn Grad.

Das sorgt für einen packenden Weihnachtskrimi: Für Herrmann geht es nahe der Eisgrenze darum, wer der Flautenfalle zum Fest entkommen kann und wer womöglich steckenbleibt.
Aktuell auf viertem Platz in der Vendée Globe
Als Gesamt-Vierter nach mehr als der Hälfte des Rennens über 44'996 Kilometer kämpft er um seinen Platz in der Top-Gruppe. Mit Blick auf die flauen Prognosen für die Festtage weiss Herrmann: «Es könnte sein, dass uns die vorderen zwei, drei Boote vor dem Hoch wegfahren und fein raus sind. Wenn Bestaven sich vor das Hoch mogeln kann, kann er 1000 Seemeilen rausfahren und ist ziemlich sicher.»
Als «Schreckensszenario» beschreibt Herrmann die Gefahr für sich selbst: «Ich darf keinen groben Fehler machen, in der Flaute einparken, und die anderen fahren alle vorbei. Das Ende dieser Geschichte ist noch nicht geschrieben.»

Herrmanns Weihnachtsgeschichte spielt in diesem Jahr rund 15'000 Kilometer entfernt vom Hamburger Heimathafen. Weit weg von seiner Frau Birte und der am 13. Juni geborenen Tochter Marie-Louise auf der anderen Seite der Erde.
Herrmanns wichtigster Weihnachtswunsch bleibt die Unversehrtheit seines Bootes: «Ich hoffe, dass mir bis zum Ende des Rennens nichts vor den Bug schwimmt und alles heil bleibt.»