Ski Alpin: Viktoria Rebensburg beendet ihre Karriere
Paukenschlag rund sechs Wochen vor dem Weltcup-Start im Ski Alpin: Viktoria Rebensburg beendet mit sofortiger Wirkung ihre Karriere.

Das Wichtigste in Kürze
- Überraschend hat Viktoria Rebensburg ihre Ski-Alpin-Karriere beendet.
- Die 30-Jährige fühlt sich nach ihrer Verletzung im Februar nicht mehr auf Top-Niveau.
- Für das deutsche Team ist ihr Rücktritt ein schwerer Schlag.
Damit hat wohl niemand gerechnet. Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg will nicht mehr Leistungssportlerin sein. Die deutsche Ausnahme-Skiläuferin beendet ihre Karriere im Alter von 30 Jahren. Nach ihrer Verletzung im Frühjahr habe sie gemerkt, dass sie nicht mehr ihr absolutes Top-Niveau erreichen könne.
Das teilte die Olympiasiegerin von 2010 und zweimalige Vizeweltmeisterin rund eineinhalb Monate vor dem geplanten Weltcup-Auftakt in Sölden mit. «Diesen Entschluss habe ich schweren Herzens und nach reichlicher Überlegung gefasst», schrieb sie in den sozialen Netzwerken.
Herber Rückschlag für das deutsche Team
Anlass für den Rücktritt sei die Erkenntnis, «dass es mir nicht mehr gelingt, mein absolutes Top-Niveau zu erreichen». Es sei immer ihr Ansporn gewesen, um Siege mitzufahren und die Menschen zu begeistern. Sie habe aber das Gefühl, diesem Anspruch nicht mehr gerecht zu werden. Daher sei das «zwar eine sehr schwere, aber für mich unausweichliche Entscheidung.»
Für die deutschen Erfolgshoffnungen im Ski Alpin ist der Rücktritt von Rebensburg ein schwerer Schlag. Die Allrounderin war neben Thomas Dressen die grösste Hoffnung im Kader für den neuen Winter.

Zuvor hatten schon zahlreiche weitere deutsche Athleten ihre Karriere nach dem Saisonabbruch beendet. Veronique Hronek, Christina Ackermann, Dominik Stehle und Fritz Dopfer gaben jeweils ihre Rücktritte bekannt.
Der Höhepunkt in der Karriere der Ausnahme-Technikerin war Olympisches Gold beim Riesentorlauf in Vancouver 2010. Zudem holte sie 2014 in Sotschi in ihrer Paradedisziplin Bronze. Bei den Weltmeisterschaften wurde sie 2015 und 2019 jeweils Zweite im Riesentorlauf. Dreimal gewann sie im Riesenslalom die Kristallkugel.
19 Rennsiege im Ski Alpin Weltcup
Im Ski Alpin Weltcup holte Rebensburg 19 Laufsiege, davon 15 im Riesenslalom. Zudem stand sie viermal im Super-G ganz oben auf dem Siegerpodest. Ihren letzten Weltcupsieg holte die Vierte der deutschen Bestenliste auf heimischem Terrain. Im Februar 2020 gewann sie die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen.
Rebensburg hatte mehrfach gesagt, dass es mehrere Voraussetzungen für ihre Karriere-Fortsetzung gebe. Sie wolle nur weitermachen, solange sie gesund, unverletzt und konkurrenzfähig sei. Zudem wollte sie stets auch Spass am Rennsport haben.
One of the veterans of the Ski World Cup decided to retire after 13 years of a formidable career where her technical elegance made her one of the best protagonists.
— FIS Alpine (@fisalpine) September 1, 2020
We want to thank @V_Rebensburg for all the great emotions you gave us! #fisalpine pic.twitter.com/nJCYZR48Yu
Ein schwerer Sturz im Super-G nach ihrem Abfahrtssieg in Garmisch bedeutete das Karriereende. Rebensburg verletzte sich bei dem Abflug schwer am linken Knie, erlitt eine Schienbeinkopffraktur und Bänderverletzungen. Danach fand sie offenbar nicht mehr zu ihrer Form – nun zieht sie einen Schlussstrich unter ihre Laufbahn.