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Schalke: Emotionaler Serien-Start oder vorerst letztes Derby

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Deutschland,

Schalke 04 hat aktuell die schlechteste Ausbeute eines Vereins seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Das Derby gegen Dortmund ist deshalb die letzte Hoffnung. Denn ein Sieg dort könnte den nötigen Schub bringen. 6500 Fan-Shirts im Stadion sollen helfen.

«Es wäre ein super Einstieg in eine Serie», sagt Torwart Ralf Fährmann über einen möglichen Schalker Sieg im Derby. Foto: Annegret Hilse/Pool via REUTERS/dpa
«Es wäre ein super Einstieg in eine Serie», sagt Torwart Ralf Fährmann über einen möglichen Schalker Sieg im Derby. Foto: Annegret Hilse/Pool via REUTERS/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • An sein erstes Profi-Spiel für den FC Schalke 04 kann sich Ralf Fährmann noch genau erinnern.

«Das war bei den Zecken», sagt der Torhüter und lacht. 2008 war das, bei einem 3:3 nach 3:0-Führung.

Am Samstag bestreitet der 32-Jährige sein inklusive Supercup zwölftes Derby gegen Borussia Dortmund. Doch das 98. droht zunächst das letzte Revier-Derby in der Bundesliga zu werden.

Für den Ur-Schalker Fährmann bedeutet es aber viel mehr eine grosse Chance, mit einem Sieg ungeahnte Emotionen freizusetzen und das Klassenerhalt-Wunder von Schalke vielleicht doch noch zu schaffen. Deshalb habe er ein paar Videos von alten Derbys in den Mannschaft-Chat geschickt, berichtet Fährmann: «Um die Jungs heisszumachen, damit wir hoffentlich ein geiles Derby liefern.»

In der Tat könnte ein Erfolg des abgeschlagenen Letzten gegen den auf höherem Niveau ebenfalls taumelnden BVB einen Stimmungs-Umschwung bei den Schalkern bewirken, die sich zuletzt trotz gegenteiliger Beteuerungen irgendwie schon mit ihrem Schicksal abgefunden schienen. «Gerade, weil das Derby von so vielen Emotionen geprägt ist, kann ein Sieg dort einen höheren Stellenwert bekommen als ein normaler Sieg», sagt Fährmann: «Es wäre ein super Einstieg in eine Serie.» Ausserdem könne man «den Fans etwas zurückgeben. Sie haben es verdient».

Trainer-Routinier Christian Gross verweist derweil auf eine gute Derby-Bilanz. «Ich habe in der Schweiz, Ägypten oder Saudi-Arabien wunderbar intensive Spiele erlebt», sagte der 66-Jährige: «Mir gefallen solche Spiele. Und meistens ging ich als Sieger vom Platz.»

Dass die Fans am Samstag fehlen, findet Gross noch bedauerlicher als sonst. «Aber ich bin sicher: Während diesen 95 Minuten wird es vor den Fernsehern so lautstark zugehen wie selten.» Im Stadion setzen die Fans am Samstag ein imposantes Zeichen. Auf Idee des Waltroper Fan-Clubs «Blau-Weisses GEsocks» werden rund 7000 blau-weisse T-Shirts über den Sitzschalen in der Arena hängen, dazu wurden 58 Banner verschiedener Fan-Clubs aufgehängt.

«Wir wollen zeigen, dass wir immer noch dahinterstehen», sagte Fan-Club-Präsident Dirk Knüvener bei Sky: «Wir können nicht anfeuern, nicht meckern und unser Bier nicht durch die Gegend schmeissen, wenn wir in der Kurve stehen. Das geht einem ordentlich auf den Zwirn. Ich glaube, deswegen ist das so gut angekommen.» Nach Informationen der «Waltroper Zeitung» bewahrte der Grossauftrag zudem die betreffende T-Shirt-Druckerei vor der drohenden Insolvenz.

Er finde die Aktion «grandios», sagte Gross. Marketing-Vorstand Alexander Jobst stellte derweil fest: «So wenig Derby-Fieber wie im Moment hatten wir seit Jahren nicht. Es würde uns aber allen guttun, wenn wir die Schwarz-Gelben schlagen könnten.»

Aber auch für den BVB, der unter der Woche in der Champions League mit 3:2 beim FC Sevilla gewann, könnte ein Sieg eine Initialzündung bei der Aufholjagd für eine erneute Königsklassen-Qualifikation sein. Dem anderen etwas zu verderben, ist für beide zudem immer eine besondere Motivation. So reden sie in Dortmund immer noch vom 2:0 im Jahr 2007, das am vorletzten Spieltag Schalkes Meistertitel verhinderte. Und auf Schalke vom 4:2 am 31. Spieltag vor zwei Jahren, das den BVB letztlich auch den Titel kostete.

Doch irgendwo zwischen Spott und Konkurrenz mischt sich in diesem Jahr auch Mitleid. Sogar beim Ex-Dortmunder Kevin Grosskreutz, der zu Spieler-Zeiten erklärte, er hasse Schalke «wie die Pest» und sein Sohn käme «ins Heim», wenn er Schalke-Fan werde. Nun gab er sich bei Sky ganz handzahm. «Ich bin kein Mensch, der noch mal drauftritt, wenn einer auf dem Boden liegt. Ich kenne das Ganze von mir selber», sagte der Weltmeister von 2014. Er versicherte: «Da braucht man nicht zu diskutieren, das Derby würde im Ruhrpott fehlen.» Und er machte den Schalkern sogar Mut: «Mit einem guten Lauf ist noch alles möglich».

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