Nach der überraschenden Niederlage gegen den Hans Niemann, wirft der Weltmeister im Schach, Magnus Carlsen, seinem 19-jährigen Opponenten Betrug vor.
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Magnus Carlsen beim Schach - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Magnus Carlsen wirft Hans Niemann nun auch öffentlich Betrug vor.
  • Beweise für einen Betrug des 19-jährigen Grossmeisters liegen aber nicht vor.

Hans Niemann gelang es Anfang September gegen Magnus Carlsen, den Weltmeister im Schach, zu gewinnen. Dieser zog sich daraufhin aus dem Turnier zurück. Nun wirft er Niemann Betrug vor.

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Magnus Carlsen (l) sass Hans Niemann in der dritten Runde Schach beim Sinquefield Cup gegenüber. - DPA

Im Wesentlichen bestätigt Carlsen die Berichte der letzten Wochen, dass Niemann in dem Spiel gegen ihn geschummelt haben soll. Genaueres dürfe er aber aktuell nicht sagen, auch wenn er gerne weiter darauf eingehen würde. Das schrieb der 31 Jahre alte Norweger auf Twitter. «Ich hoffe, dass die Wahrheit ans Licht kommt, wie auch immer sie aussehen möge.»

Er glaube, so Carlsen, «dass Niemann häufiger [...] betrogen hat, als er öffentlich zugegeben hat.» Beweise für einen Betrug des 19-jährigen Grossmeisters Niemann liegen aber nicht vor.

Carlsen schrieb: «Wir müssen etwas gegen Betrug im Schach unternehmen. Ich werde dazu beitragen, indem ich nicht mehr gegen Spieler spiele, die in der Vergangenheit betrogen haben. Îch kann mir nicht sicher sein, was solche Spieler in der Zukunft noch tun werden.»

Carlsen zog sich nach Niederlage im Schach zurück

Anfang September war es zum ersten Vorfall zwischen den Kontrahenten gekommen. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor der Superstar überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Gründe nannte der 31 Jahre alte Norweger damals nicht.

Die Schach-Szene deutete Carlsen Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. Der US-Amerikaner gab während des Sinquefield Cups in einem Interview zu, zuvor geschummelt zu haben: Zweimal als Teenager im Alter von zwölf und 16 Jahren bei Online-Partien betrog er, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett.

Carlsen meinte nun, dass Niemanns Fortschritt in Vor-Ort-Spielen ungewöhnlich sei. Er hatte den Eindruck, dass Niemann «in den entscheidenden Phasen nicht vollständig auf das Spiel konzentriert war».

Er sei «auf eine Art und Weise überlegen» gewesen, die er nur von einem kleinen Personenkreis kenne, so Carlsen. «Das Spiel beim Sinquefield Cup hat dazu beigetragen, dass sich meine Perspektive auf das Thema geändert hat», meinte Carlsen.

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