Rodel-Olympiasiegerin Geisenberger: «War der richtige Weg»

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Deutschland,

Vor den Winterspielen von Peking dachte Rodlerin Natalie Geisenberger an einen Boykott. Nun holte sie ihre fünfte Goldmedaille. Ihre Kritik an den Bedingungen hat aus ihrer Sicht etwas bewirkt.

Natalie Geisenberger mit ihrer Goldmedaille. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Natalie Geisenberger mit ihrer Goldmedaille. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit ihrem olympischen Hattrick hat Rodlerin Natalie Geisenberger ihre Ausbeute bei Winterspielen auf fünf Goldmedaillen erhöht.

Im Teamwettbewerb bietet sich noch eine Chance auf Gold. Dann könnte die 34-Jährige aus Miesbach Deutschlands Winter-Rekordhalterin Claudia Pechstein in der Goldwertung überholen.

Fünf Olympiasiege sind ohnehin schon einmalig, es war jedoch der erste als Mama. Macht es das jetzt besonders?

Auf jeden Fall. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, ist es brutal schwierig, die Medaillen miteinander zu vergleichen. Der erste Olympiasieg war schon speziell, das Ganze zu wiederholen war wahnsinnig hart und jetzt der erste Olympiasieg als Mutter, da bin ich wahnsinnig dankbar, dass wir das als Familie so gut hingekriegt haben. Dass das, was wir vor zwei Jahren versucht haben oder gemeinsam beschlossen haben, dass wir es probieren, jetzt auch mit Gold belohnt wurde - Wahnsinn. Ich habe schon in der Kurve 16 gemerkt, dass unser Familientraum wahr geworden ist.

Wird Sohn Leo denn alles mitbekommen haben?

Weiss ich nicht, ich hatte noch keinen Kontakt nach Hause. Gestern hatte ich ein Bild gekriegt, wo er vor dem Fernseher gesessen ist, vielleicht haben ihn heute seine Autos mehr interessiert, ich weiss es nicht. Das ist das Schöne, dass er sich genauso auf mich gefreut hätte, wenn ich nach Hause gekommen wäre ohne Medaille. Ich habe ihm ein Maskottchen gekauft, das wird er wahrscheinlich einkassieren.

Das Timing nach der Mutterpause hat bestens gepasst, ist das in den kommenden vier Jahren bis Cortina d'Ampezzo auch denkbar?

Puh, das ist verdammt lang, gerade wenn man 2010 das erste Mal dabei war. Es war ein Mega-Weg, ob der noch weitergeht oder nicht, das werde ich irgendwann ganz in Ruhe zu Hause entscheiden und mich mit der Familie hinsetzen. Das kann ich jetzt noch nicht sagen.

Nach den Negativ-Erfahrungen bei den Testläufen und dem Weltcup in Yanqing mit dem Sturz - bleibt es dabei, dass Sie nicht mehr hier in China fahren?

Ich fahre hier keinen Weltcup mehr, da bleibe ich definitiv dabei, ich weiss auch nicht, ob hier nochmal einer vorgesehen ist, ob es hier nur eine einmalige Sache ist. Mein aktueller Stand ist so, dass ich zum Weltcup hier wohl nicht mehr herkommen werden, ich habe es aber nicht bereut, dass ich zu Olympia nochmal hergekommen bin.

Sind Sie froh, dass ihre Kritik vor Olympia ernst genommen wurde und Sie ihren olympischen Traum erfüllen konnten?

Ja schon, denn es sind viele Punkte, die ich angesprochen habe, auch verbessert worden. Ich würde es wieder so machen. Das war auch ein harter Weg, denn jeder, der den Mund aufmacht, kriegt auch immer ein bisschen Kontra. Letztendlich war es für mich genau das Richtige. Zu allem Ja und Amen sagen war noch nie so richtig meins. Es war schon wichtig, dass man die Sachen, die nicht so ideal gelaufen sind oder eher suboptimal, einfach bei den Verantwortlichen anspricht, weil die wussten es teilweise gar nicht. Wenn sie es nicht wissen, können sie es auch nicht ändern. Deshalb war es der richtige Weg.

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