Europameister Timothé Mumenthaler träumt vom Exploit in Tokio
Timothé Mumenthaler startet in Tokio erstmals an Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Der amtierende 200-Meter-Europameister hofft auf einen Final-Einzug.

Das Wichtigste in Kürze
- Timothé Mumenthaler gibt am Mittwoch sein Debüt an der Leichtathletik-WM.
- Der 22-jährige Genfer startet als amtierender Europameister über die 200 m.
- Allerdings ist er auf dieser Distanz in dieser Saison kaum angetreten.
Für Timothé Mumenthaler wartet an der Leichtathletik-WM in Tokio am Mittwoch eine Premiere: Erstmals überhaupt startet der Genfer an Weltmeisterschaften. Und das gleich als amtierender Europameister über die 200 Meter.
Allerdings fehlt dem 22-Jährigen auf seiner einstigen Parade-Distanz der Wettkampf-Rhythmus, wie er gegenüber dem «SRF» zugibt. «Ich weiss nicht genau, wo ich über die 200 Meter stehe», so der Europameister. Denn zuletzt ist er diese Distanz kaum gelaufen.

An den Schweizer Meisterschaften im August und auch bei Weltklasse Zürich musste der Genfer auslassen. Krämpfe zwangen den 22-Jährigen zur Vorsicht. «Es ist natürlich schade, dass ich nicht in Zürich laufen konnte», so Mumenthaler.
«Habe eine starke Zeit in den Beinen»
Auch, dass es mit dem erhofften WM-Start über die 100 Meter nicht geklappt hat, bedauert der 22-Jährige. «Ich hätte über die 100 Meter etwas erreichen können», ist er sicher. Trotz einer persönlichen Bestleistung von 10,13 reichte es knapp nicht für das WM-Ticket.
Deshalb liegt der Fokus beim WM-Debüt in Tokio ganz auf den 200 Metern. Die Ansprüche, die er an sich selbst stellt, sind zuletzt noch gestiegen. In Oslo lief der Genfer in der Diamond League eine Zeit von 20,27. Mit zu viel Rückenwind waren in Genf sogar 20,05 möglich.

Und das, obwohl der Fokus in diesem Jahr eigentlich erstmals auf der 100-Meter-Distanz statt auf den 200 Metern lag. «Diese Resultate zeigen, dass ich eine starke Zeit in den Beinen habe», gibt sich Mumenthaler optimistisch.
Mit voller Kraft bis in den WM-Final?
Allerdings wartet in Tokio nun knallharte Konkurrenz auf den Genfer: «Um in Tokio auf das Podium zu sprinten, muss man 19,80 oder weniger laufen», rechnet er vor. «Um dies zu erreichen, habe ich noch viele Schritte vor mir.»
Entsprechend visiert er zunächst einmal den Halbfinal-Einzug an. Sein Coach Kevin Widmer gab ihm dafür eine Richtmarke von 20,30 Sekunden vor. «Vielleicht muss ich in jeder Runde alles geben. Aber ich hoffe, dass ich drei Rennen bestreiten kann», so Mumenthaler.












