Eine Software auf vielen TV-Geräten spioniert seine Nutzer aus. Nur: Diese haben dazu die Zustimmung gegeben.
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Fernsehgeschaut wird vermehrt übers Internet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Software Samba TV ist auf vielen TV-Geräten vorinstalliert.
  • Sie wertet Nutzerdaten aus, selbst bei Apps von Drittanbietern.

Schlau sind sie, die neuen Fernseher. Und kommen mit haufenweise Apps im Paket. Netflix und Youtube sind bei jedem Smart-TV heute an Board.

Nur: Offenbar werden Nutzer von neuen TV-Geräten ausspioniert. Dies zeigt eine Recherche der «New York Times». Demnach läuft auf vielen neuen Fernseher eine Software, die Nutzerdaten sammelt und zu Werbezwecken auswertet.

Samba TV, so der Name der Software, ist auf Geräten von Sony, Sharp, TCL und Philips vorinstalliert. Die Nutzer werden beim ersten Start des Gerätes gefragt, ob sie Samba TV den Zugriff erlauben. Laut einem Unternehmenssprecher stimmen dem 90 Prozent der Käufer zu.

Software guckt mit

Die Software registriert alles, was läuft. Sie weiss, bei welcher Werbung der Nutzer weiterzappt und welche TV-Serien er auf welchem Kanal guckt. Das betrifft auch Apps von Drittanbieter wie Netflix. Und: Samba TV weiss auch, welche Geräte daheim den gleichen Internet-Anschluss nutzten. So kann die Firma nachvollziehen, wenn nach einer Werbung die Webseite des Werbenden aufgerufen wird.

Und nicht nur das: Der Datensammler verkauft die Infos nicht direkt an Werbefirmen. Stattdessen zahlen Werber Samba TV, damit das Unternehmen Werbung auf Geräte der Nutzer schickt.

Doch warum blockt ein Grossteil der Nutzer den Dienst nicht? Samba TV verspricht Programmempfehlungen, basierend auf Nutzerverhalten. Das scheint für viele Grund genug zu sein, den Service zu aktivieren.

So bewirbt Samba TV seine Dienstleistung.
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