Militärgericht verurteilt Schweizer Ukraine-Söldner
Der Schaffhauser Ukraine-Söldner wurde zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Er selbst blieb der Verhandlung fern und soll in Israel leben.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schaffhauser Ukraine-Söldner wurde zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.
- Das Urteil wurde in Abwesenheit des 49-Jährigen gesprochen.
- Der Schweizer war in einem Beitrag der SRF-«Rundschau» aufgetreten.
Das Militärgericht hat am Donnerstag in Meilen ZH einen mutmasslichen Ukraine-Söldner zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Die Strafe wird bei einer Probezeit von vier Jahren bedingt ausgesprochen.
Mit seinen Aussagen in der «Rundschau» habe der 49-Jährige selber gezeigt, dass er in fremden Diensten war, sagte der Gerichtspräsident bei der Urteilseröffnung. Der Beitrag sei aus freien Stücken erfolgt. Auch gebe es weitere Indizien wie Instagram-Bilder, Medienberichte und eine Liste von Europol mit möglichen Söldnern.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann an das Kassationsgericht weitergezogen werden.

Der Auditor, das militärische Pendant zum Staatsanwalt, forderte eine unbedingte Freiheitsstrafe von sechs Monaten für den 49-Jährigen. Der Dienst in einer anderen Armee sei für Schweizer Bürger verboten. Die Verteidigerin forderte einen Freispruch aus Mangel an Beweisen.
Erster Prozess gegen Ukraine-Söldner
Der Schaffhauser blieb der Verhandlung fern. Er soll in Israel leben. Auch einen Fragebogen des Untersuchungsrichters hatte er nicht beantwortet.
Seine Mutter sagte vor Gericht aus, noch am Vorabend mit ihm telefoniert zu haben. Er habe aber nicht verraten wollen, wo er sich befindet.
Nach eigenen Angaben kämpfte der Beschuldigte für eine internationale Freiwilligentruppe an der Seite der ukrainischen Armee gegen Russland. Er soll laut Anklage mindestens zwischen Februar 2022 und Dezember 2024 gedient haben. Die Verhandlung war der erste Prozess gegen einen mutmasslichen Ukraine-Söldner in der Schweiz.











