H&M testet digitalen Spiegel
Die schwedische Kleiderkette H&M testet in den USA einen digitalen Spiegel. Wer Schneewittchen-Funktionen erhofft, wird allerdings enttäuscht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kleiderkette H&M testet in den USA einen digitalen Spiegel.
- Was revolutionär sein könnte, ist mehr ein Marketing-Gag.
In der Märchen-Welt hat sich der sprechende Spiegel längst etabliert. Was einst in den Köpfen der Gebrüder Grimm entstand, ist bei H&M jetzt Realität. Zumindest in New York. Dort testet die Modekette zurzeit einen sprachgesteuerten Spiegel.
Der Prototyp ist zusammen mit Microsoft entstanden. Aktiviert wird der digitale Schneewittchen-Assistent via Bewegungssensoren, gesteuert mit Sprachbefehlen.
Im Gegensatz zum Original aus dem Märchen, ist der Spiegel von H&M eher einfach gestrickt. Er verfügt einerseits über eine Selfie-Funktion. Das aufgenommene Foto wird dabei auf das Titelbild des H&M-Kundenmagazins platziert. Kunden können das Bild dann via QR-Code auf ihr Handy laden. Danach wird die Datei gelöscht.
Keine Revolution
Während die Selfie-Funktion eine Spielerei ist, dient der Spiegel auch als Berater. Wenn auch in sehr einfacher Form. Der Spiegel schlägt Kunden Outfits vor, Schuhe und Accessoires inklusive. Anziehen muss man sie aber selber, der Spiegel macht keine Fotomontage in neuen Klamotten. Dafür gibt es einen Gutschein-Code. Schade. Was eine Shopping-Revolution sein könnte, ist nur ein mehrbesserer Online-Katalog.
Unklar ist, wie beliebt der digitale Spiegel in den H&M-Filialen ist. Wie viele Kunden tatsächlich ein Outfit nach der Spiegel-Spielerei kaufen, wollte eine Unternehmenssprecherin gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» auch nicht sagen.
Einen digitalen Spiegel testet auch die Kleiderkette Mango. Kunden können damit die Artikel in der Kabine einscannen und sich Produkte in anderen Grössen oder Farben bringen lassen. Auch das ist keine Revolution, aber immerhin praktisch.