Luzernerin Zippora Marti immer im gleichen Kleid

Öko! Ein Wort, dass lange Zeit an den einfühlsamen Handarbeits-Lehrer im kratzigen Pullover erinnert. Dazu am besten noch Kordhose und Birkenstock-Finken. Das war einmal. Denn: Der «Öko-Lifestyle» hat sein verstaubtes Image mittlerweile abgeworfen. Das zeigt das Beispiel der Luzernerin Zippora Marti.

Die 25-jährige dokumentiert ihr Leben auf Instagram. Und sie legt Wert auf ihr Äusseres. Und dies immer im gleichen schwarzen Kleid. Seit fast genau 100 Tagen. Insgesamt will Marti das Kleid ein ganzes Jahr lang tragen. Das hat einen Grund: Mit dem Projekt «One - The Project» will sie eine Botschaft senden. «Ich will wieder einen gesunden Materialismus herstellen», erklärt Marti. Sie postet täglich ein Bild von sich (und dem Kleid) und begleitet das Projekt auf ihrem Blog.

«Damit geht sie mit dem Trend!», sagt Styling-Coach Ana Maria Haldimann. Sie beobachte, dass immer mehr Menschen genug von zu vielen Kleidern hätten. Haldimann erklärt: «Die Menschen wollen wieder mehr Zeit zum Leben haben und rausgehen. Und nicht Stunden vor dem Kleiderschrank verbringen». Der Mensch beginne sich mehr damit zu identifizieren, was er mache und umsetze.

Haldimann wird als Styling Coach auch öfters angefragt, ganze Kleiderschränke auszumisten. «Die Leute wollen keinen übervollen Schrank mehr. Ich stelle ihnen die Basics zusammen, die sie wirklich benötigen.» Zudem würden die Menschen wieder mehr Wert auf Qualität legen. Dieses Bewusstsein komme mit dem Alter und hänge dann natürlich auch von den finanziellen Mitteln ab. Qualität kostet halt.

Eine Frage stellt sich noch. Haldimann: «Wenn Marti nur ein Kleid trägt, muss sie es demnach ziemlich viel waschen. Das wäre dann weniger ökologisch.»

Zippora Marti hat auch hier eine Lösung parat: «Ich wasche das Kleid in der Badewanne. Mit der Waschmaschine würde es definitiv keinen Sinn machen.»