Zürcher Regierungsrat will 543 Millionen für Glattalbahn-Projekt
Der Zürcher Regierungsrat beantragt, 543 Millionen Franken für die Erweiterung der Glattalbahn, für Hochwasserschutzmassnahmen und für eine Veloverbindung.

Die Glattalbahn soll neu vom Flughafen bis ins Klotener Industriegebiet führen. Für ein grosses Projekt mit Hochwasserschutzmassnahmen und einer Veloverbindung hat der Zürcher Regierungsrat 543 Millionen Franken beantragt.
Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) bezeichnete die Flughafenregion am Donnerstag vor den Medien als eine der entwicklungsstärksten Regionen im Kanton. Wichtig sei, dass die Mobilität im Gebiet auch nachhaltig sei.

Ganz neu ist das Projekt nicht. Die Verlängerung der Glattalbahn wurde schon 2014 beschlossen. Neben der Verlängerung der Bahn will der Kanton eine Hauptveloverbindung nach Bassersdorf erstellen und das Hochwasserrisiko für Kloten und den Flughafen eindämmen.
Hochrisikozonen: Altbach in Kloten
Laut Baudirektor Martin Neukom (Grüne) ist der Altbach in Kloten eines der vier grössten Risiken im Kanton, etwa neben der Sihl und der Eulach, wo bereits Projekte erstellt wurden.

Der Altbach wurde einst wegen des Flughafens umgeleitet. Bei einem Hochwasser würde er sich den «alten Weg» suchen und Kloten sowie den Flughafen überfluten. «Wir rechnen mit Schäden in Milliardenhöhe», sagte Neukom. Um das zu verhindern, ist ein unterirdischer Stollen geplant.
Neu sollen Velos nach Bassersdorf separat fahren können. Um mehr Menschen auf die Velos zu bringen, brauche es eine sichere Infrastruktur, sagte Neukom dazu. Die Verbindung ist im kantonalen Velonetzplan vorgesehen.
Finanzierung und Zeitplan des Projekts
Für die Glattalbahn beantragt der Regierungsrat 303 Millionen Franken. Die Veloverbindung soll 100 Millionen kosten, der Hochwasserschutz 140 Millionen.
Längerfristiges Ziel ist, die Bahn bis Bassersdorf zu führen. Für die jetzt beantragte Verlängerung habe der Bund 200 Millionen Franken im Rahmen des Agglomerationsprogramms angekündigt, sagte Walker Späh. Beim Hochwasserschutz dürfte der Bund 35 bis 45 Prozent der Kosten übernehmen.
Das Geschäft geht nun an den Kantonsrat. Erwarteter Baubeginn ist 2027. Die Bauzeit für alle Projekte soll rund fünf Jahre dauern.