Rote Fabrik Zürich: Sanierung erfolgreich abgeschlossen
Nach zweijähriger Sanierung bietet die Rote Fabrik in Zürich 21 neue Ateliers und eine modernisierte Aktionshalle für Konzerte und Veranstaltungen.

Wie die Stadt Zürich mitteilt, besteht die Rote Fabrik aus den drei schützenswerten Gebäudetrakten A, B und C, die seit 1981 im Inventar der kantonalen Denkmalpflege aufgelistet sind. Das historische Fabrikareal aus den 1890er-Jahren ist seit 1972 im Besitz der Stadt Zürich und wird seit 1987 als Kultur- und Freizeitbetrieb geführt.
Die Ateliers im Kopfteil des Trakts B sind wichtiger Bestandteil der Anlage. Durch einen Brand im Frühling 2012 konnten vierzehn Ateliers nicht mehr genutzt werden, die Gebäudestatik wurde geschwächt und die darunterliegende Aktionshalle stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die bereits geplanten ohnehin notwendigen Instandsetzungsmassnahmen waren daraufhin aufgrund von Rekursen jahrelang sistiert. Nach zweijähriger Bauzeit ist nun der neue zweistöckige Ateliertrakt bezugsbereit und in der instandgesetzten Aktionshalle in Trakt B finden schon bald wieder Veranstaltungen und Konzerte für bis zu 1300 Besuchende statt.
Der Ausführungskredit von 30,6 Millionen Franken (inklusive Provisorien) für die Aufstockung und Instandsetzung wird eingehalten.
Historische Bausubstanz und aktuelle Anforderungen im Einklang
Der Aufbau für den Ateliertrakt und die Instandsetzungsarbeiten wurden nach den Plänen von Kaufmann Widrig Architekten mit dem architekturbüro bosshard und partner und unter der Federführung des Amts für Hochbauten ausgeführt. Den historischen Charakter des Fabrikgebäudes zu erhalten und mit aktuellen Anforderungen an einen modernen Kultur- und Konzertbetrieb in ein stimmiges Ganzes zu bringen, war anspruchsvoll bei dieser Bauaufgabe.
Besonders gelungen ist dies beim zweistöckigen Aufbau, der in seinem Grundriss auf den Kopfbau mit seinen dekorativen Abschlüssen abgestimmt ist und sich mit der zeiteigenen Backsteinfassade am Hallengebäude orientiert. Die beim Brand zerstörte Decke des ersten Obergeschosses wurde als Stahlbetondecke ersetzt, damit sie den als leichte Holzkonstruktion mit Sichtmauerwerk gefertigten Aufbau tragen kann.
Augenfällig nach der Instandsetzung ist auch die strassenseitige Fassade. Die Fenster im Erdgeschoss und die Blendfelder an der Längsfassade wurden mit Sichtmauerwerk geschlossen und in ihrer Gestaltung in enger Absprache mit der Denkmalpflege an das Erscheinungsbild des historischen Fabrikensembles angepasst.
Die Aktionshalle erfüllt sämtliche aktuellen Anforderungen an den Brand- und Schallschutz und ermöglicht wieder einen zeitgemässen Konzertbetrieb. Auf der nordwestlichen und südwestlichen Dachfläche produziert eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von rund 100 Kilowatt-Peak bis zu 110'000 Kilowattstunden Solarstrom.
Mehr Ateliers für Kulturschaffende der Freien Szene
Die Kulturabteilung vermietet in der Roten Fabrik neu insgesamt 49 Ateliers an professionelle Kulturschaffende. 14 dieser Ateliers wurden im Zuge der nun abgeschlossenen Bauarbeiten neu erstellt, sieben weitere kamen durch Umnutzungen von Räumen hinzu.
Diese 21 neu verfügbaren Ateliers wurden per 1. Juli 2025 an Kulturschaffende der Sparten Bildende Kunst, Film und Literatur vermietet – befristet auf jeweils fünf Jahre. Die Vermietung von subventionierten Produktionsräumen für Kulturschaffende ist ein wichtiges Instrument der städtischen Kulturförderung.