SVP luchst FDP einen Sitz in der Urner Regierung ab
Nach vier Jahren schaffte es die SVP wieder in die Urner Kantonsregierung. Dafür musste die FDP einen Platz abgeben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP nahm der FDP bei den letzten Wahlen einen Platz in der Kantonsregierung weg.
- Die Urner Kantonsregierung besteht nun ausschliesslich aus Männern.
Die SVP schafft nach vier Jahren die Rückkehr in die Urner Kantonsregierung auf Kosten der FDP. Die Liberalen müssen einen ihrer drei Sitze abgeben. Frauen sind in der Exekutive fortan nicht mehr vertreten, im Landrat legt die CVP zu.
Am Frauentag vom Sonntag ist die siebenköpfige Urner Kantonsregierung zu einem reinen Männergremium geworden. Die Parteien hatten ausschliesslich Männer für die Wahl nominiert. Nicht mehr angetreten waren Heidi Z'graggen (CVP) und Barbara Bär (FDP).
SVP schafft Wiedereinzug
Die SVP, die vor vier Jahren aus der Regierung ausgeschieden war, schaffte den Wiedereinzug Landrat Christian Arnold. Der 42-jährige Landwirt aus Seedorf kam mit 6442 Stimmen auf den sechsten Platz, noch vor CVP-Kandidat Daniel Furrer. Der 48-jährige Landwirt aus Erstfeld verteidigte mit 5743 Stimmen den Sitz für seine Partei.
Er erreichte damit knapp das absolute Mehr von 5705 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,2 Prozent. Vor vier Jahren waren es noch 61,8 Prozent gewesen.
Ihren dritten Sitz in der Regierung nicht halten konnte die FDP. Der 46-jährige Jurist und Landrat Georg Simmen verpasste das absolute Mehr mit 4932 Stimmen klar. Die Partei hatte den Sitz vor vier Jahren der SVP abgenommen.

Wahlsieger Arnold gab sich überrascht, dass er es bereits im ersten Wahlgang geschafft hatte. Ihm habe bei dieser Kopfwahl geholfen, dass er sich in den vergangenen Jahren im Landrat ein politisches Profil habe erarbeiten können. Nicht geschadet hat dem offiziellen Kandidaten der SVP, dass sein Parteikollege Pascal Blöchlinger wild kandidierte.
Die bisherigen Regierungsräte wurden allesamt ungefährdet wiedergewählt. Einen Erfolg konnte die SP verbuchen. Mit der Wiederwahl von Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (6564 Stimmen) bleibt Uri der einzige Zentralschweizer Kanton mit einem linken Regierungsrat.
Zweite reine Männerregierung
Als zweiter Kanton in der Zentralschweiz neben Luzern hat Uri neu eine reine Männerregierung. Karin Gaiser Aschwanden (CVP) war in der parteiinternen Ausmarchung unterlegen und verzichtete auf eine wilde Kandidatur, erhielt aber dennoch 732 Stimmen.
Neben der Wahl von Daniel Furrer konnte die CVP auch im Kantonsparlament, dem Landrat, einen Erfolg verbuchen. Sie baute ihre Position als stärkste Fraktion von bisher 22 auf 24 Sitze aus.
Die Zusammensetzung des 64-köpfigen Landrats ist allerdings noch nicht definitiv. In den beiden Gemeinden Göschenen und Seedorf kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Die SVP (bisher 15 Sitze) und die FDP (bisher 18 Sitze) verlieren je einen Sitz. Die SP/Grünen können ihre neun Sitze halten.