Radicant-Desaster: SVP lanciert PUK zur Aufarbeitung

SVP Baselland
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Liestal,

Die über 150 Millionen Franken teure Neobank-Initiative der Basellandschaftlichen Kantonalbank(BLKB) ist faktisch gescheitert. Die SVP fordert Aufarbeitung.

Kantonalbank Basel
Die Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) muss Radicant wegen Turbulenzen massiv abschreiben. (Archivbild) - sda

Die Landräte Peter Riebli (SVP),Manuel Ballmer (GLP) undMarco Agostini (Grüne) fordern die Einsetzung einer unabhängigen parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur umfassenden Aufarbeitung des Radicant-Desasters.

Die über 150 Millionen Franken teure Neobank-Initiative der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) ist nach drei massiven Abschreibungen faktisch gescheitert. Die Öffentlichkeit hat Anrecht auf vollständige Transparenz und politische Konsequenzen.

Bereits bei der Lancierung der digitalen Nachhaltigkeitsbank Radicant im Jahr 2021 bestanden grosse Zweifel. Parlamentarier, Medien und Fachleute äusserten früh kritische Fragen zur Tragfähigkeit des Geschäftsmodells, zur Staatsgarantie der Tochtergesellschaft sowie zur Risikosteuerung.

Mit Steuergeldern und politischer Rückendeckung vorangetrieben

Doch weder der Regierungsrat noch die zuständigen parlamentarischen Aufsichtsgremien reagierten angemessen. Im Gegenteil: Das Projekt wurde gegen alle Warnungen mit Steuergeldern und politischer Rückendeckung vorangetrieben.

Trotz erster Warnzeichen wie tiefen Kundenzahlen und mehrfachen Millionenabschreibungen hielt die BLKB an ihrem Kurs fest. Mit dem Zusammenschluss mit dem Fintech Numarics Ende 2024 wurde eine strategische Kehrtwende verkündet – begleitet von PR-Versprechen einer neuen Wachstumsära.

Doch auch diese Hoffnungen zerschlugen sich rasch. Am 3. Juli 2025 folgte der nächste Paukenschlag: Eine weitere Abschreibung von 105,5 Millionen Franken – die dritte innerhalb von drei Jahren – bedeutete faktisch den Totalschaden der Radicant-Investition.

«Der Schaden für das Vertrauen in die BLKB ist immens. Es braucht jetzt volle Transparenz, klare Verantwortung und politische Konsequenzen. Dafür ist eine unabhängige PUK das einzige angemessene Instrument», erklärt Peter Riebli.

PUK soll unter anderen folgende fünf Fragen klären

Auch Manuel Ballmer betont: «Wir müssen klären, wer wann was wusste – und wer welche Entscheide gefällt oder unterlassen hat.» Marco Agostini ergänzt: «Wenn über 150 Millionen Franken in den Sand gesetzt werden, darf das nicht einfach als Betriebsunfall durchgewunken werden.»

Die PUK soll unter anderem folgende Fragen klären: Wurden die parlamentarischen und staatlichen Aufsichtsfunktionen korrekt wahrgenommen? Gab es Versäumnisse bei der Due Diligence im Zusammenhang mit der Fusion mit Numarics?

Wurden Hinweise und Auflagen von Regulatoren und externen Prüfern missachtet oder ignoriert? Bestehen haftungsrechtliche Verantwortlichkeiten in der Führung der BLKB? Welche gesetzlichen Anpassungen (z. B. am PCGG) sind nötig, um ähnliche Fehlentwicklungen künftig zu verhindern?

Die Einsetzung der PUK erfolgt gemäss Paragraf 18 des Landratsgesetzes und soll durch eine breite politische Mehrheit getragen werden.

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