Die Stadt Thun rechnet in den kommenden Jahren mit einer höheren Verschuldung. Grund dafür sind überdurchschnittlich hohe Aufwendungen und Investitionen in den baulichen Unterhalt. Der Voranschlag für das kommende Jahr schliesst ausgeglichen ab.
Thun
Blick auf die Stadt Thun. - Keystone
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Die Einnahmen und Ausgaben für das kommende Jahr veranschlagt die Stadt bei 319 Millionen Franken, wie aus einer Mitteilung der Behörden vom Freitag hervorgeht.

«Die bisherig bewährte, solide und vorsichtige Finanzpolitik wird fortgesetzt», betonte Gemeinderätin Andrea de Meuron (Grüne), Vorsteherin der Direktion Finanzen, Ressourcen, Umwelt laut Mitteilung. Die Steueranlage wurde mit unveränderten 1,72 Einheiten budgetiert.

Auf Ertragsseite positive zu verzeichnen sind die Steuererträge. Dort rechnet die Stadt mit einem Plus von drei Millionen Franken (+2,4 Prozent). Der Steuerertrag ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Der durchschnittliche Zuwachs betrug gemäss Stadtbehörden rund 1,4 Prozent. Der Steuerertrag macht rund 40 Prozent des Gesamtertrags der Stadt Thun aus.

Auf Ausgabenseite rechnet die Stadt mit einem gebremsten Anstieg der Beiträge in den Lastenausgleich. Dieser umfasst die Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen, den öffentlichen Verkehr, die Lehrerbesoldung, Familienzulagen und neue Aufgabenteilungen. Die Zahlungen belaufen sich im kommenden Jahr auf insgesamt 63 Mio. Franken. Das sind rund 800'000 Franken mehr als im Vorjahr.

Insgesamt liege dieser Zuwachs unter den Kostensteigerungen der Vorjahre, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Die Zahlungen in den Lastenausgleich machen in Thun die Hälfte des städtischen Steuerertrags aus.

Wie andere Städte im Kanton, ist auch Thun in den letzten Jahren gewachsen, hat neue Aufgaben übernommen und grössere Projekte an die Hand genommen. Daher werden im kommenden Jahr mehr neue Stellen geschaffen als in den Vorjahren. «Der Gemeinderat bekennt sich zu einem starken Service Public und will für die zusätzlich übernommenen Aufgaben auch die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen», führte de Meuron aus.

Das Investitionsbudget zeugt mit netto 31,6 Mio. Franken von einem überdurchschnittlichen Investitionsvolumen. In der vergangenen Dekade wurden pro Jahr im Durchschnitt 11,2 Mio. Franken investiert, als wesentlich weniger. Grund dafür ist der bauliche Unterhalt.

Über die gesamte Finanzplanperiode bis 2023 rechnet die Stadt mit einem ausgeglichenen Ergebnis der Erfolgsrechnung. Dennoch drohen in einzelnen Jahren wegen dem Aufwand für den baulichen Unterhalt Finanzierungslücken. Diese dürften zu einem Schuldenanstieg führen.

Dieser ist aus Sicht des Gemeinderates mittel- und langfristig vertretbar, würden doch mit nachhaltigen Sanierungen und Investitionen auch wieder Gegenwerte geschaffen, die Bestandteil des städtischen Vermögens seien.

Das Stadtparlament wird am 15. November über Budget und Finanzplan diskutieren.

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