Simone Richner (FDP): «Der Wohnungsmarkt ist am Limit»
Es sei höchste Zeit, die Weichen für eine zukunftsfähige und faire Wohnpolitik zu stellen. Ein Gastbeitrag der Berner Stadträtin Simone Richner (FDP).

Der Schweizer Immobilienmarkt steckt in einer strukturellen Krise. Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt ungebrochen, während das Angebot nahezu stagniert.
Das Ergebnis ist eine dramatische Preisspirale, die den Zugang zu Eigenheimen zunehmend zur Ausnahme macht – vor allem für junge Familien und die Mittelschicht.
Die jährliche Umfrage des Hauseigentümerverbands (HEV) zeigt, dass die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen konstant hoch bleibt.

Besonders dramatisch ist die Situation auf dem Baulandmarkt: Über die Hälfte der Experten befürchten eine weiterhin zunehmende Knappheit, was den Preisdruck zusätzlich verstärkt.
Obwohl die Zinsen weiterhin historisch niedrig sind, fliessen Investitionen nicht in den dringend benötigten Neubau, sondern vorwiegend in die Aufwertung bestehender Bestände.
Genehmigungsverfahren sind langwierig, bürokratische Hürden erdrückend. Der Neubau von Wohnungen bleibt weit hinter der steigenden Nachfrage zurück und verschärft die ohnehin angespannte Marktlage.
Gleichzeitig steigen die Mietpreise durch das knappe Angebot, was vor allem die einkommensschwächeren Schichten zusätzlich belastet.

Die Politik muss jetzt handeln. Es braucht dringend Massnahmen, die den Neubau beschleunigen und bürokratische Blockaden auflösen.
Nur so kann der Markt stabilisiert und der Zugang zu Wohneigentum wieder breiten Bevölkerungsschichten ermöglicht werden.
Der Immobilienmarkt verlangt nach einer grundlegenden Neuausrichtung – eine, die den Weg für eine nachhaltige und gerechte Wohnraumversorgung ebnet.
Es ist höchste Zeit, die Weichen für eine zukunftsfähige und faire Wohnpolitik zu stellen.
Zur Autorin
Simone Richner (*1985) ist Berner Stadträtin für die FDP.








