Regierungsratskandidaten der SP können Berner Juso nicht überzeugen
Die Juso Kanton Bern ist von den SP-Regierungskandidaten enttäuscht und verzichtet auf eine Nominationsempfehlung.

Die Juso Kanton Bern ist von den beiden SP-Regierungskandidaten nicht überzeugt. Sie sieht «unüberwindbare Differenzen in Kernpositionen» und verzichtet deshalb auf eine Nominationsempfehlung.
Das teilte die Jungpartei am Freitag mit. Adrian Wüthrich und Reto Müller hatten sich am Vortag der Juso-Mitgliederbasis gestellt.
«Beide Kandidaten verfügen über Erfahrung und ein gutes Netzwerk», schrieb die Juso. «Doch das allein genügt nicht, wenn es an Haltung fehlt.» Beide Kandidaturen seien am mittleren bis rechten Rand der SP angesiedelt.
Kernwerte unzureichend verankert
Grundwerte der Juso seien bei Wüthrich und Müller unzureichend verankert – beispielsweise soziale Gerechtigkeit, konsequente Umverteilung, internationale Solidarität und eine konsequente Klimapolitik. Für Gesprächsstoff habe auch das Thema Polizeigewalt gesorgt.
Wer als SP-Mitglied Regierungsverantwortung übernehme, müsse bereit sein, der bürgerlich dominierten Kantonsregierung und dem Grossen Rat mit einer mutigen, klar linken Politik entgegenzutreten, hiess es in der Juso-Mitteilung. Es sei reiche nicht aus, ein Brückenbauer sein zu wollen.
Nomination am Parteitag
Über die Nomination entscheidet der Parteitag der SP Kanton Bern am 28. Juni. Im Rennen sind Wüthrich, Müller und die amtierende Regierungsrätin Evi Allemann.