Der Neuenburger Kantonsrat will weniger Fleisch in Kantinen. Die rechte Ratsseite wehrt sich vergeblich gegen die für sie «irrelevante» Motion.
Neuenburgerinnen und Neuenburger sollen in öffentlichen Kantinen weniger Fleisch essen. (Archivbild)
Neuenburgerinnen und Neuenburger sollen in öffentlichen Kantinen weniger Fleisch essen. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/MICHAEL PROBST
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Neuenburg soll in Kantinen bald weniger Fleisch ausgegeben werden.
  • Das Kantonsparlament hat eine entsprechenden Motion gutgeheissen.
  • Davon betroffen sind etwa Kantinen in Spitälern, Schulen, Unis, Krippen oder Gefängnissen.

In Neuenburger Kantinen sollen bald weniger Fleischprodukte und dafür mehr nachhaltigere Nahrungsmittel auf den Teller kommen. Das Kantonsparlament hat am Dienstag gegen den Widerstand der Ratsrechten eine entsprechende Motion gutgeheissen.

Die Motion verlangt die Einführung eines Ernährung-Aktionsplans für die Institutionen, die vom Staat subventioniert werden oder mit ihm zusammenarbeiten.

Dazu zählen Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen, Schul- und Universitätskantinen, Betreuungseinrichtungen, Kinderkrippen, Gefängnisse, Privatkliniken und so weiter.

Das Ziel «ist es, die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern und die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern», sagte die Grünliberale Magali Brêchet im Grossen Rat. Der Aktionsplan soll eine «gerechte Verteilung zwischen der Aufnahme von tierischen und pflanzlichen Proteinen» enthalten.

SVP warnt vor «Lebensmitteldiktatur», FDP spricht von «Irrelevanz»

Dieser Text «ist nahe an einer Lebensmitteldiktatur», sagte der SVP-Politiker Quentin Geiser. Die Partei konnte sich mit einem Änderungsantrag nicht durchsetzen, in dem gefordert wurde, dass das konsumierte Fleisch zwar aus dem Kanton oder der Schweiz stammen müsse, aber nicht begrenzt sein dürfe.

«Diese Motion ist irrelevant», da sie eine Volksmotion aufgreift, die im Februar 2021 angenommen wurde und bereits verlangte, über eine nachhaltigere Ernährung mit weniger Fleischprodukten nachzudenken, sagte der FDP-Politiker Francis Krähenbühl.

Mit einer Stimme Unterschied gelang es der Fraktion von Grünen und Partei der Arbeit einen Änderungsantrag durchzubringen, der ebenfalls eine Begrenzung des Angebots an stark verarbeiteten Produkten und der Menge an Zucker, Salz und Fett in den angebotenen Menüs forderte.

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