Läden in der Innenstadt müssen unterstützt werden – so die Berner Jungfreisinnigen. Hierfür soll der Kassenzettel nach dem Einkaufen als ÖV-Ticket fungieren.
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Eine Frau mit einer Schutzmaske wartet auf ein Tram, am Donnerstag, 2. Juli 2020 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Corona-Krise wegen leidet das innenstädtische Gewerbe in den Städten.
  • Die Jungfreisinnigen der Stadt Bern präsentieren nun eine neue Forderung.
  • Der Kassenzettel soll nach dem Einkauf auch innerhalb der Stadt als ÖV-Ticket gültig sein.

Es ist kein Geheimnis, dass das Gewerbe die Folgen der Corona-Krise spürt. So werden zum Beispiel Läden in Bern bis Ende Jahr 20 bis 30 Prozent weniger Umsatz verzeichnen können als normalerweise. Das prognostizierte Sven Gubler, Direktor der Innenstadtorganisation Bern City gegenüber dem «Bund» erst kürzlich.

In einer Medienmitteilung verkünden die Jungfreisinnigen (JF), dem entgegenwirken zu wollen. Vor allem wollen sie Schliessungen verhindern. Sie fordern sie den Gemeinderat dazu auf, ein Konzept mit «konkreten Massnahmen» zu erarbeiten und schlagen ihre eigene Idee vor.

«Mehr Frequenz in der Innenstadt»

Der öffentliche Verkehr spiele eine «wesentliche Rolle», um die Innenstadt attraktiver zu machen. Mit der Beseitigung einer preislichen Hemmschwelle der ÖV-Nutzung könne die Besucherfrequenz gesteigert werden.

Jungfreisinnige, Tobias Frehner
Tobias Frehner, Präsident der Jungfreisinnigen Stadt Bern - JF Stadt Bern

Deswegen soll der öffentliche Verkehr in der Innenstadt für diejenigen kostenfrei sein, welche in der Stadt eingekauft oder konsumiert haben. Während einer bestimmten Zeit soll der Kassenzettel als Fahrschein gelten.

Dabei müssten aber Rahmenbedingungen festgelegt werden. Zum Beispiel sollte das Projekt zeitlich klar begrenzt sein. Zusätzlich müsste ein Grundbetrag des Einkaufes definiert werden, ab wann das Angebot gültig sei.

Steuerzahler soll nicht belastet werden

Wie soll die Idee finanziert werden? Für den Jungfreisinn steht fest, dass Steuergelder nicht eingesetzt werden sollen. Stattdessen würde das Projekt zum Beispiel mittels «gestrichenen Vorhaben der Stadt und Sponsoring» bezahlt werden. Zudem ist sich die Jungpartei sicher, dass langfristig Arbeitsplätze und Steuergelder für die Stadt sichergestellt werden können.

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Läden in der Innenstadt sollen in der Krise unterstützt werden. - Keystone

Der ÖV könne Image-technisch von der Idee profitieren: «Ausserdem gibt diese Massnahme dem krisengebeutelten öffentlichen Verkehr die Chance, Kunden und Vertrauen zurückzugewinnen.» Die JF Stadt Bern sei sich bewusst, dass dies eine unkonventionelle Massnahme sei. Dies bräuchte es aber in Krisenzeiten nun mal.

Überraschende Position des Jungfreisinns

Es überrascht, dass ausgerechnet der Jungfreisinn für kostenlosen öffentlichen Verkehr plädiert. Auf Twitter fielen die Reaktionen auf die Medienmitteilung eher negativ aus. Zum Beispiel äusserte sich ein Mitglied der JUSO-Geschäftsleitung folgendermassen zur Idee:

JUSO JF
Ein JUSO-Mitglied kritisiert die Idee der Jungfreisinnigen. - Twitter

Andere konnten ihren Augen kaum glauben:

JF Reaktion
Dieser User reagiert mit Humor. - Twitter
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