UBS

Ex-UBS-Chef Marcel Rohner will in die Politik

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Aarau,

Als CEO der UBS stand Marcel Rohner in der Kritik. Jetzt will er sich für die Aarauer Bevölkerung politisch einsetzen.

Marcel Rohner Schweizerische Bankiervereinigung
Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, spricht beim Bankiertag 2025, am 16. September 2025, in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-UBS-Chef Marcel Rohner will in die Politik.
  • Er kandidiert auf der Liste der FDP für den Aarauer Einwohnerrat.
  • Er war während der Finanzkrise und der SNB-Milliardenhilfe CEO der UBS.

Dass Unternehmer als Quereinsteiger in die Politik gehen, kommt immer wieder vor. Dass es ein ehemaliger Chef der grössten Schweizer Bank tut, ist eher ungewöhnlich.

Zudem steigt Marcel Rohner, Ex-CEO der UBS, nicht wirklich quer ein, sondern fängt ganz unten an: Er kandidiert für das Parlament seines Wohnorts, den Einwohnerrat von Aarau.

Früher in der Kritik, heute selbst Kritiker

Rohners Kandidatur für die FDP geht aus den Listen für die Gesamterneuerungswahl am 30. November hervor.

Der 61-Jährige stand in seiner kurzen Amtszeit als UBS-Chef im Zentrum des Sturms: Er war CEO vom Juli 2007 bis im Februar 2009, also genau während der Finanzkrise und der Milliardenhilfe der Nationalbank.

Marcel Rohner Subprime-Krise UBS
Am 14. Februar 2008 spricht UBS-CEO Marcel Rohner an einer Medienkonferenz, nachdem die nach Vermögenswerten damals grösste Bank Europas einen Verlust von 12,5 Milliarden Franken bekanntgebe - keystone

Heute ist er «nur» noch Vizepräsident des Verwaltungsrats der Genfer Privatbank Union Bancaire Privée.

Als Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung mischt er sich jedoch weiterhin in die Tagesaktualitäten ein: Erst vor drei Wochen äusserte er sich kritisch zu den geplanten neuen Regeln für die UBS.

Damit äussert FDP-Lokalpolitiker Rohner nicht zuletzt auch Kritik an FDP-Finanzministerin Karin Keller-Sutter.

Politiker Marcel Rohner: Wahlchancen wohl gering

Gefragt, was seine Motivation sei, in die Politik einzusteigen, zeigt Rohner dagegen, dass sich im neuen Betätigungsfeld bereits bestens auskennt.

Gegenüber Tamedia sagt er, er wolle seine Unternehmer-Erfahrung einbringen und «einen Beitrag zum Wohl der Bevölkerung leisten». Also das, was Politiker gemeinhin immer sagen.

Im 50-köpfigen Einwohnerrat hatte die FDP bisher acht Sitze, Marcel Rohner kandidiert auf dem Listenplatz Nummer 22.

Sollte er tatsächlich gewählt werden, wäre das eine kleine Sensation: Er hätte dann wohl mindestens 13 Partei-Gschpänli überholt. Aber wer weiss schon, wozu der als «Mister Understatement» belächelte Rohner noch fähig ist.

Kommentare

User #2800 (nicht angemeldet)

Sind die Banken in der Schweizerische Politik noch nicht genug Vertreten und Lobbyiert? Aber wir haben die Wahl diese Leute zu Wählen oder Abzuwählen, den Zettel liegt in jeden Briefkasten.

User #784 (nicht angemeldet)

Oh nein, Mr. Understander a la Rohner eine Katastrophe, gibt Feuer für Schweiz.

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