Die SP will den vor 20 Jahren verlorene Sitz im Regierungsrat zurück
In Schaffhausen will die sozialdemokratische Partei der Schweiz einen Regierungsratssitz zurückerobern. Dafür hat die SP die FDP im Visier, die SVP nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SP will im Kanton Schaffhausen ihren verlorenen Regierungsratssitz zurückerobern.
- Dazu nehmen sie vor allem einen Sitz der FDP ins Visier.
- Die Schweizerische Volkspartei wird nicht absichtlich angegriffen.
Die SP will bei den Schaffhauser Regierungsratswahlen am 30. August ihren vor 20 Jahren verlorenen zweiten Sitz in der Kantonsregierung zurückerobern. Im Visier haben die Sozialdemokraten einen Sitz der FDP.
Im Kanton Schaffhausen treten vier von fünf Regierungsräten zur Wiederwahl an. Einzig Ernst Landolt, von der SVP, stellt sich nicht für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung. Die Kampfkandidatur der SP gilt trotzdem der FDP, und nicht der SVP. Die SP schickt neben ihrem amtierenden Regierungsrat Walter Vogelsanger auch Patrick Strasser ins Rennen.
FDP-Kandidat in der Kritik
Strasser machte nach seiner Nomination keinen Hehl daraus, dass er den Sitz von Erziehungsdirektor Christian Amsler (FDP) angreife. Die Wiederwahl des seit 2010 amtierenden Regierungsrats gilt als nicht sicher, da er auch parteiintern umstritten ist.

Die Affäre um die kantonale Schulzahnklinik und die Entlassung des Rektors des Berufsbildungszentrums trugen ihm zuletzt negative Schlagzeilen ein. Auch die nicht von Erfolg gekrönten Ambitionen als Bundesratskandidat könnten für Amsler zum Bumerang werden. Das schlechte Abschneiden bei den Ständeratswahlen 2019 wirkt sich wahrscheinlich auch nicht positiv auf die Wiederwahl aus.
Sozialdemokratische Partei der Schweiz verlor Sitz an SVP
Die bürgerliche Mehrheit in der fünfköpfigen Kantonsexekutive wird durch den Angriff der SP nicht gefährdet. Sollten beide Sozialdemokraten gewählt werden, stünden ihnen immer noch drei Bürgerliche gegenüber: Cornelia Stamm Hurter (Schweizerische Volkspartei, bisher), Dino Tamagni (SVP, neu) und Martin Kessler (FDP, bisher).

Es gilt als wahrscheinlich, dass die Schweizerische Volkspartei mit Tamagni ihren zweiten Sitz im Regierungsrat verteidigen kann. Sie ist die wählerstärkste Partei im Kanton Schaffhausen.
Die Schaffhauser SP verlor ihren zweiten Sitz, den sie jahrzehntelang inne hatte, bei den Wahlen im Jahr 2000. Er ging an den Ökoliberalen Herbert Bühl, der ihn bei den Wahlen 2004 an die Schweizerische Volkspartei verlor. Seither scheiterten mehrere Versuche der SP, einen zweiten Sitz zu erobern.