Das Könizer Parlament entscheidet am 22. August 2022 über den Kreditantrag «Thomasweg Sulgenbach, Wasserbauprojekt». Christina Aebischer (Grüne) ist überzeugt.
Grüne Köniz
Christina Aebischer, Grüne Köniz. - zVg
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Das Gemeindeparlament in Köniz diskutiert am 22. August 2022 das Traktandum «Thomasweg Sulgenbach, Wasserbauprojekt».

Der eingedolte Sulgenbach entlang der Stationsstrasse soll dabei als offenes Fliessgewässer erlebbar gemacht werden. Dadurch würde auch das gesamte Quartier massgeblich aufgewertet. Die Vergabe des nötigen Kredits in der Höhe von 624'000 ist Sache des Parlaments.

Nau.ch hat bereits mit Claudia Cepeda (SP), Dominic Amacher (FDP) und Reto Zbinden (SVP) gesprochen.

Nun vetritt Christina Aebischer von den Grünen Köniz ihre Meinung gegenüber Nau.ch.

Nau.ch: Im Kreditantrag steht, das Areal könnte eine «wichtige Begegnungs- und Erholungsraum neben dem Graberareal» werden. Inwiefern ist der Nutzen für alle Könizerinnen und Könizer gegeben und nicht nur für die direkten Anwohnenden?

Christina Aebischer: Der geplante Aussenraum ist offen, das heisst er ist grundsätzlich für alle Personen zugänglich. Da es sich aber um einen Platz mitten in einem Wohnquartier handelt, ist er ja vor allem für die direkt dort Wohnenden interessant.

Wie stehen Sie zum Kreditantrag «Thomasweg Sulgenbach, Wasserbauprojekt»?

Nau.ch: Dem Projekt soll ein Kredit in der Höhe von 624'000 Franken zugesprochen und durch die Spezialfinanzierung «Ausgleich von Planungsvorteilen» finanziert werden. Von wo genau kommt dieses Geld und gibt es Argumente, die gegen eine Bewilligung sprechen?

Christina Aebischer: Wir sind nach Prüfung des Geschäftes definitiv der Meinung, dass dieses Instrument der Spezialfinanzierung durch Ausgleich von Planungsvorteilen hier ideal und vorbildlich zur Anwendung kommt.

Aufgrund des Mehrwertes hat der Investor bereits 2,1 Millionen Franken in diesen Fonds einzahlen müssen, nun fliesst rund ein Drittel direkt in diese Siedlung zurück für die Aussenraumgestaltung in einem verdichteten Raum. Die anderen zwei Drittel stehen für weitere Projekte in der Gemeinde zur Verfügung.

Nau.ch: Die Bevölkerung hat zum gesamten Projekt schon einmal deutlich Ja gesagt. Was spricht Ihrer Meinung nach sonst noch für diesen Antrag?

Christina Aebischer: Das Projekt beinhaltet sehr schöne Elemente, es bereichert ein Quartier mit einem Aussenraum, in dem mit Wasser und mit einheimischen Pflanzen ein wertvoller Ort gestaltet wird, der sich sehr unterscheiden wird von rasengemähten und thujaumrankten Spielplätzen, wie es sie in zig Siedlungen gibt.

Auch wir sind der Meinung, dass man das Projekt heute bezüglich Wasserlauf und Bachfreilegung wohl anders planen würde, so dass es keine Pumpe braucht.

Aber wir sehen dies als kleineres B-Moll gegenüber den Vorteilen dieses Projektes. Die Gemeinde Köniz hat sich verpflichtet, dies so zu gestalten, sowohl gegenüber den Bauherren und -damen wie auch gegenüber den Menschen, die sich auf Basis dieser Planung dort eine Wohnung gemietet oder gekauft haben (es gibt beide Optionen).

Wenn die Gemeinde jetzt vertrags- und wortbrüchig würde, wäre das ganz schlecht, und bringt eventuell Folgekosten mit sich (neue Planungen, neue Abstimmung, juristische Folgekosten), welche die Summe hier um ein weites übertreffen.

Zur Person

Christina Aebischer ist Co-Präsidentin der Grünen Köniz und grüne Parlamentarierin in Köniz. Sie ist 53 Jahre alt, wohnt in Wabern, studierte Geographin und arbeitet in der Entwicklungszusammenarbeit.

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