Obwohl sie noch nicht validiert sind, will der Kanton Bern auf Speicheltests für das Coronavirus umstellen. So könne die Teststrategie besser umgesetzt werden.
Pierre Alain Schnegg Coronavirus
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bisher wurden in der Schweiz Nasenabstriche für die Testung auf das Coronavirus gemacht.
  • Doch jetzt stellt der Kanton Bern auf die Benützung von Speicheltests um.
  • Solche sind aber noch nicht vom BAG validiert.

Die Schweiz soll noch mehr testen, um die Fallzahlen tief halten zu können. Das wird immer vonseiten der Landesregierung und des BAG wiederholt. Mehrere Kantone wollen nun Massentests organisieren, zum Beispiel an Schulen.

Speicheltest Zug Schule Coronavirus
Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Menzingen ZG machen einen Speicheltest auf das Coronavirus. Ab dem 25. Februar sind diese auf Sekundarstufe zwei Mal pro Woche obligatorisch. - Keystone

Doch um eine gute Testfrequenz einhalten zu können, müsste man sicher jede Woche auf das Coronavirus testen. Mit Nasenabstrichen wird das schnell mal unangenehm. Und es braucht viel geschultes Personal, was schwer zu finden ist.

Speicheltest auf Coronavirus ab 1. März

Deswegen macht der Kanton Bern seine Drohung wahr und will ab 1. März auf Speicheltests umstellen. Diese wären PCR-Schnelltests, das Resultat wäre also am selben Tag erhältlich. Solche würden auch schon am Flughafen Zürich angewendet, so der Leiter des Corona-Sonderstabs, Raphael Ben Nescher.

Würden Sie ein Speicheltest dem Nasenabstrich vorziehen?

Laut Nescher müssten im Kanton etwa 250'000 Personen wöchentlich getestet werden, um die Vorgabe des BAG erfüllen zu können. Sprich, um eine gute Übersicht über die Infektionen mit dem Coronavirus zu haben. Später würden auch Schnelltests zur Selbstanwendung zum Zuge kommen, ist Nescher sicher.

Bern testet Parlament

Den Start mit den Spucktests werde der Kanton am Montag haben, mit der Testung der Parlamentarier zum Sessionsstart. Dabei werde ein Test-Truck zum Einsatz kommen. In Zukunft sollen auch die Testcenter geschlossen werden, wenn keine Nasenabstriche mehr nötig sein würden.

Coronavirus Bundesplatz Parlament Test
Der neue mobile COVID-19-Test-Truck, am Mittwoch, 3. Februar 2021, auf dem Bundesplatz in Bern. Es wird am 1. März zum Sessionsstart eingesetzt, um die Parlamentsmitglieder auf das Coronavirus zu testen. - Keystone

Das BAG hat noch keine Speicheltests validiert, was Anfang Woche zu einer Kontroverse zwischen Kanton und Behörde geführt hat. Bern hatte gesagt, man erwarte vom Bund, «die Validierung von Speichel- oder Nasal-Schnelltests mit Nachdruck» voranzutreiben.

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