Regierung

Berner Regierung will Sitzungen nicht ausführlich protokollieren

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Bern,

Der Berner Regierungsrat lehnt detaillierte Protokollierung seiner Sitzungen ab, GPK unzufrieden.

Kantons Bern
Der Regierungsrat des Kantons Bern will frei diskutieren können. - KEYSTONE/Alessandro della Valle

Der Berner Regierungsrat will seine Sitzungen auch in Zukunft nicht ausführlich protokollieren lassen. Das sei nicht nötig, um die Entscheide nachvollziehen zu können, schreibt er in seiner Antwort auf eine Motion der Geschäftsprüfungskommission (GPK).

Diese stört sich an den reinen Beschlussprotokollen. So bleibe unklar, wie ein Entscheid zustande gekommen sei. Bei bedeutsamen Geschäften sollte das Protokoll die wichtigsten Argumente aus der Diskussion enthalten.

Nachvollziehbare Entscheidungsprozesse?

Der Regierungsrat sieht das etwas anders. Seine Beschlüsse seien grundsätzlich ausreichend nachvollziehbar. Bei kontroversen Geschäften gebe es im Vorfeld der Sitzung jeweils einen ausführlichen Schriftverkehr, der dokumentiert und auch zugänglich sei.

Mündliche Diskussionen an der Regierungssitzung würden in der Tat nicht protokolliert, ebenso wenig das Stimmenverhältnis. Die Regierungsmitglieder sollten frei und unabhängig diskutieren und abstimmen können.

Kontroverse Themen: Aussprache vor dem Beschluss

Bei kontroversen Geschäften gebe es ohnehin zunächst eine Aussprache. Der Beschluss folge erst an einer späteren Sitzung. Aufgrund der verschiedenen schriftlichen Unterlagen zu dem Geschäft liessen sich die Abwägungen der Regierung durchaus nachvollziehen.

Eine systematische Aufnahme der Argumente ins Protokoll würde zu unnötigem administrativen Aufwand führen, findet die Regierung. Sie ist aber bereit, den Vorstoss in der unverbindlichen Form des Postulats entgegenzunehmen und einige Optimierungen zu prüfen.

Unterschiedliche Ansätze in den Kantonen

Die Praxis anderer Kantonsregierungen ist vielfältig. In den Kantonen Zürich, Zug und Luzern zum Beispiel werden die wichtigsten Argumente protokolliert. Die Thurgauer und die Bündner Regierung beschränken sich hingegen wie Bern auf ein reines Beschlussprotokoll.

Die Protokollierung des Stimmverhältnisses ist etwa in Zürich und Graubünden untersagt, im Wallis und in Zug hingegen ausdrücklich vorgesehen. Weit verbreitet ist ein Protokollierungsrecht für Minderheitsmeinungen, namentlich in den Kantonen Basel-Stadt, Graubünden, Thurgau, Waadt, Zug, Wallis und Zürich.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #2822 (nicht angemeldet)

Das stinkt irgendwie nach faulen Eiern

User #5723 (nicht angemeldet)

Wäre SEHR wichtig das alles Protokoliert wird. "wenn du gegen mich bist, bin ich dann auch gegen dich im anderen Geschäft" so siehts aus! Wer Bananen auf die Spesenrechnung schreibt, dem ist nicht zu trauen!!!!

Weiterlesen

1 Interaktionen

Mehr Regierung

Bitcoin Börsenkurs
13 Interaktionen
asyl
8 Interaktionen
Donald Trump
17 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

Gurtenfestival
5 Interaktionen
startup bundeshaus bundesrat
8 Interaktionen
3 Interaktionen
13 Interaktionen