Linken-Parteichefin Janine Wissler hat die offensichtlich nun von der Bundesregierung geplante Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine kritisiert und vor einer Eskalation des Konflikts gewarnt.
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Dies sei «keine gute Nachricht» und «wir befürchten, dass das wirklich ein ganz gefährlicher Irrweg ist», sagte Wissler am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin».

Der Ukraine und den Menschen in der Ukraine sei nicht geholfen, wenn dieser Krieg über die Ukraine hinaus eskaliere «und wir in eine Rutschbahn kommen, die wirklich eine ganz gefährliche Eskalation bedeuten kann», warnte die Linken-Chefin weiter. «Immer mehr und immer schwerere Waffen in dieses Land reinzuliefern, das ist keine Strategie», gab sie zu bedenken.

«Das ganz grosse Problem, das wir gerade in der Ukraine haben, sind die Luftangriffe. Dass Russland wirklich gerade Zivilisten bombardiert, die zivile Infrastruktur zerstört, das ist verbrecherisch», sagte Wissler. «Mir ist nicht ganz klar, wie die Lieferung der Leopard-Kampfpanzer dieses Problem jetzt lösen soll.»

Die Linken-Chefin forderte stattdessen stärkere diplomatische Bemühungen. Russland müsse an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Ausserdem sei es wichtig, «Länder wie China stärker mit ins Boot zu nehmen und dort auch den Druck auf Moskau zu verstärken».

«Was wir brauchen, ist eine europäisch abgestimmte Friedensinitiative» sagte auch Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch im Bayerischen Rundfunk. «Wer meint, dass dieser Konflikt auf dem Schlachtfeld entschieden wird, der liegt falsch», kritisierte auch er die offensichtlich im Rahmen einer internationalen Allianz geplanten Panzerlieferungen.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge will die Bundesregierung der Ukraine mindestens eine Kompanie Panzer des Typs Leopard 2 A6 überlassen. Dies wäre nach langem Zögern mit der Lieferung von Kampfpanzern eine Kehrtwende.

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