Wikileaks: UN-Berichterstatter fürchtet um Julian Assanges Leben

Der UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer macht sich Sorgen um das Leben von Wikileaks-Gründer Julian Assange. Der 47-jährige Australier sei in britischer Haft Missbrauch und Willkür ausgesetzt. Sein Leben sei somit «in Gefahr», erklärte der UN-Berichterstatter am Freitag in Genf.

Sollten die britischen Behörden nicht umsteuern und die «unmenschlichen» Haftbedingungen erleichtern, «dann kann ihn das bald sein Leben kosten».

Assange sitzt seit April in Grossbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstosses gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London aufgehalten. Er entging so einer Verhaftung und Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus dem Jahr 2010.

Vergangenen Montag hatte er seinem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit seit seiner Verhaftung. Dabei machte der Gründer von Wikileaks vor Gericht einen verwirrten Eindruck.

Zugleich beklagte er die Bedingungen seiner Haft im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Er könne nicht auf seine Schriften zugreifen, und es sei «sehr schwierig» für ihn, «irgendetwas zu tun». Seine Gegner hätten währenddessen «unbegrenzte Ressourcen» zur Verfügung.

Assange fürchtet eine Auslieferung an die USA. Dort wird er ist der massenhaften Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstössen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Im Falle einer Auslieferung und eines Prozesses in den USA droht ihm dort eine lebenslange Haft.