Wie seltene Erden China im US-Handelsstreit Vorteile verschaffen
Mit neuen Exportregeln für seltene Erden setzt China die USA im eskalierenden Handelsstreit massiv unter Druck. Trump reagiert mit erneuten Zollerhöhungen.

China kontrolliert rund 70 Prozent der weltweiten Vorkommen seltener Erden und besitzt fast ein Monopol bei der Weiterverarbeitung. Im eskalierenden Handelsstreit mit den USA nutzt China diese strategischen Rohstoffe nun offen als Druckmittel, wie das «ZDF» analysiert.
So verlangt eine neue Exportregelung eine Genehmigung für alle Produkte, die in Verbindung mit den wichtigen Metallen stehen. Dies gelte auch für Technologien und Fachwissen zum Abbau und zur Verarbeitung oder zur Herstellung der dazugehörigen Magnete.
Die Reglung betrifft auch Produkte im Ausland, die seltene Erden aus China enthalten oder mit chinesischen Verfahren hergestellt wurden. Exporte zu militärischen Zwecken oder an Armeen soll es laut der «Tagesschau» gar nicht mehr geben.
Klare Signale Richtung Washington
Aussenpolitisch sende China laut «ZDF»-Analyse so ein Signal an die USA, die durch diese Abhängigkeit Schlüsselindustrien bedroht sehen. Mutmassliche handele es sich bei den Massnahmen, um eine Reaktion auf Donald Trumps protektionistische Zollpolitik zu verstehen.

Nach Bekanntwerden der neuen Regeln kündigte Trump 100 Prozent Zölle auf chinesische Importe ab November an. Weiter stellte er ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping am Rande eines Gipfels Ende Oktober infrage.
China nutzt Vormachtstellung
Seltene Erden umfassen 17 Elemente, ihr Einsatz erstreckt sich über zahlreiche Hightech-Branchen. Unter anderem werden sie für Smartphones, Computer, Prozessoren, Batteriesysteme, Windräder und Militärtechnik benötigt.

China fördert dem «ZDF» zufolge 60 bis 70 Prozent der weltweiten Vorkommen. Die Verarbeitung liege bei rund 90 Prozent in China. Diese absolute Dominanz erschwert es anderen Nationen, konkurrenzfähige Alternativen zu etablieren.