Horst Köhler war Sondergesandter im Westsahara Konflikt. Nun tritt er aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Westsahara
Altbundespräsident Horst Köhler tritt aus Gesundheitsgründen von seinem Amt als UN-Sondergesandter zurück. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Horst Köhler tritt vom Amt als UN-Sondergesandter für den Westsahara-Konflikt zurück.
  • Köhler macht gesundheitliche Gründe für den Rücktritt verantwortlich.
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Altbundespräsident Horst Köhler hat sein Amt als UN-Sondergesandter für den Westsahara Konflikt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt.

Der 76-Jährige habe UN-Generalsekretär Antonio Guterres telefonisch über seinen Schritt informiert, teilten die Vereinten Nationen in New York mit. Guterres bedauere Köhlers Entscheidung zutiefst, habe aber volles Verständnis. Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) würdigte am Donnerstag Köhlers «unermüdliches Engagement».

Sondergesandter für Westsahara

Der frühere Bundespräsident war seit Juni 2017 als UN-Sondergesandter für den Konflikt um die Westsahara im Einsatz. Das Gebiet war bis 1975 spanische Kolonie und wurde dann grösstenteils von Marokko besetzt und annektiert. Die Befreiungsbewegung Frente Polisario kämpfte gegen die Besatzung. 1976 rief sie mit Unterstützung Algeriens und Libyens die Demokratische Arabische Republik Sahara aus.

Marokko will dem rohstoffreichen Gebiet an der fischreichen Atlantikküste im Nordwesten Afrikas lediglich Autonomie zubilligen. Die Polisario-Front fordert dagegen einen Volksentscheid über Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Köhler war es gelungen, die Konfliktparteien erstmals nach sechsjähriger Pause zu zwei Gesprächen wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.

«Tiefer Respekt»

«Horst Köhler gilt für sein unermüdliches Engagement mein herzlichster persönlicher Dank und unser tiefer Respekt», erklärte Maas.

Das Aussenministerium in Rabat erklärte, Marokko habe Köhlers Entscheidung «mit Bedauern zur Kenntnis genommen». Weiter würdigte es die Anstrengungen, die er in seiner knapp zweijährigen Mission unternommen hatte. Die Polisario-Front zeigte sich «tief betrübt» über die Nachricht. Sie dankte Köhler für dessen «dynamische Anstrengungen zur Wiederbelebung des UN-Friedensprozesses».

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