Der angekündigte Wechsel an der Spitze der Bundeswehr-Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) ist am Donnerstag vollzogen worden.
Soldaten der Bundeswehr
Soldaten der Bundeswehr - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wehrbeauftragte mahnt konsequente Aufklärung von Rechtsextremismus-Vorwürfen an.
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Brigadegeneral Ansgar Meyer übernahm das Kommando laut KSK von Brigadegeneral Markus Kreitmayr. Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), mahnte aus diesem Anlass dazu, die Aufklärung von Missständen in der Einheit weiter voranzutreiben.

Die Kommandoübergabe erfolgte in einer Zeremonie durch den Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, Generalmajor Andreas Hannemann, in Calw. Die Amtszeit Kreitmayrs endete turnusmässig am 30. September. Er wechselt als Abteilungsleiter Ausbildung in das Streitkräfteamt der Bundeswehr nach Bonn.

Meyer war zuvor Kommandeur des deutschen Kontingents in Afghanistan gewesen. «Ich freue mich auf diese vor mir liegende Aufgabe. Das KSK ist ein strategisches Instrument der Politik, verfügt über besondere Fähigkeiten und hat in den letzten 25 Jahren und gerade auch zuletzt im Zuge der Evakuierungsoperation in Kabul bewiesen, dass es unverzichtbar ist», sagte der Brigadegeneral anlässlich der Kommandoübernahme.

Das KSK war in den vergangenen Jahren vor allem durch eine Reihe rechtsextremer Vorfälle in die Schlagzeilen geraten. Deswegen löste Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) 2020 bereits eine KSK-Kompanie auf und leitete eine Umstrukturierung ein. Neben den rechtsextremen Umtrieben sorgten auch fragwürdige Geschäftskontakte und Nebentätigkeiten von Mitgliedern der Einheit für Kritik.

Vorwürfe gab es auch gegen den bisherigen Kommandeur Kreitmayr, nachdem bekannt wurde, dass er Soldaten im vergangenen Jahr die Möglichkeit gegeben hatte, unerlaubt gehortete Munition ohne weitere Strafen zurückzugeben. Die Staatsanwaltschaft Tübingen nahm deshalb Ermittlungen gegen den Brigadegeneral auf.

«Die strafrechtliche und disziplinarrechtliche Aufarbeitung der rechtsextremistischen Umtriebe muss noch konsequent abgeschlossen werden», forderte Högl in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» vom Donnerstag. «Es muss immer wieder klargemacht werden, dass Rechtsextremismus keinen Platz hat, weder in den Spezialkräften noch in der Bundeswehr.»

Lobend äusserte sich die Wehrbeauftragte über den neuen KSK-Kommandeur Meyer. Dieser bringe für diese Aufgabe viel Erfahrung mit, sagte Högl. «Das ist eine gute Basis, damit sich das KSK wieder auf seinen Kernauftrag konzentrieren kann.»

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