Wahl in Österreich: ÖVP glaubt an Last-Minute-Sieg
«Wir haben aus meiner Sicht aus einer enormen Aufholjagd jetzt zum Überholen angesetzt.» Dies sagte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker mit Blick auf die bisher favorisierte FPÖ. Es sei klar, dass die Entscheidung äusserst knapp werde. «Es wird ein Foto-Finish werden.»
Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer bekräftigte bei dem Auftritt seine Ablehnung, mit FPÖ-Chef Herbert Kickl zusammenzuarbeiten. Während die rechte FPÖ als solche ein möglicher Partner bleibe, erfülle Kickl persönlich nicht die Kriterien zur Bildung einer verantwortungsvollen, tragfähigen Regierung. «Daher habe ich ihn davon ausgeschlossen», sagte Nehammer.
Aufholjagd im Wahlrennen
Am Sonntag sind in Österreich knapp 6,4 Millionen Bürger aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Der in Umfragen lange Zeit deutliche Vorsprung der FPÖ ist zuletzt auf zwei Prozentpunkte vor der ÖVP geschmolzen.
Die Demoskopen sehen die FPÖ bei 27 Prozent, die ÖVP bei 25 Prozent. Der sozialdemokratischen SPÖ droht ein Rekordtief mit rund 20 Prozent. Die Grünen, bisher Koalitionspartner der ÖVP, können mit rund neun Prozent der Stimmen rechnen, ebenso die liberalen Neos.
Während die ÖVP ihre Veranstaltung kurz vor dem Wahltag in eher kleinem Rahmen vor Anhängern in der Parteizentrale organisierte, suchen die Rechtspopulisten die grosse Bühne. FPÖ-Chef Kickl will am Abend beim Wahlkampfabschluss vor zahlreichen Menschen vor dem Wiener Stephansdom reden.