Die zwischen Russland und der Türkei vereinbarte Waffenruhe für die umkämpfte nordsyrische Provinz Idlib hat zunächst weitgehend Wirkung gezeigt.
Konflikt in Syrien
Ein türkischer Militär-Konvoi fährt eine Strasse entlang. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und die Türkei haben für Syrien eine Waffenruhe vereinbart.
  • Seither soll es zu keinen Ausschreitungen mehr gekommen sein.

Die mit Russland vereinbarte Waffenruhe in der syrischen Provinz Idlib wird nach Aussage des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar eingehalten. «Seit Inkrafttreten des Waffenstillstands ist keine einzige Verletzung aufgetreten», sagte Akar heute Samstag.

Die Türkei werde aber das Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch nehmen, wenn es einen Angriff auf ihre Streitkräfte oder Stützpunkte in der Region gebe, machte der Verteidigungsminister deutlich.

Konflikt in Syrien
Kämpfer der Nationalen Befreiungsfront (NFL) patrouillieren auf einer Strasse. - dpa

Dagegen hatte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mitgeteilt, dass bei Gefechten zwischen syrischen Regierungstruppen und Kämpfern einer islamistischen Rebellengruppe in der Provinz nahe der türkischen Grenze 15 Menschen getötet worden seien.

Die Türkei hatte die Waffenruhe am Donnerstag mit Russland vereinbart. Geplant ist auch ein Sicherheitskorridor. So sieht das Abkommen gemeinsame Patrouillen türkischer und russischer Streitkräfte um die Schnellstrasse M4, die sich quer durch Idlib von Ost nach West erstreckt, ab dem 15. März vor.

Die Türkei habe begonnen, an Details für den Sicherheitskorridor um die Strasse herum zu arbeiten, sagte Akar. Er fügte hinzu, dass eine russische Militärdelegation nächste Woche Ankara besuchen werde, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Letzte Rebellenbastion

Idlib ist nach neun Jahren Bürgerkrieg in Syrien die letzte Rebellenbastion. Seit Dezember versuchen Regierungstruppen mit russischer Hilfe, auch dieses Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen. In der Region ist das benachbarte Nato-Mitglied Türkei mit Tausenden Soldaten präsent.

Zuletzt drohte der Konflikt zu einer direkten Konfrontation zwischen Russland und der Türkei zu werden. Die Regierung in Ankara steht im syrischen Bürgerkrieg hinter mehreren Rebellengruppen, Russland hinter Präsident Baschar al-Assad.

Idlib grenzt an den Süden der Türkei. Die Regierung in Ankara rechnet damit, dass Hunderttausende Menschen aus dem Kampfgebiet in die Türkei fliehen wollen. Das Land hat bereits rund 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.

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