Video des Angreifers von Halle auch noch am Tag nach der Tat online verfügbar

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Hong Kong,

Auch einen Tag nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle ist das Live-Video des Angreifers noch immer im Internet abrufbar.

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Symbol der Streamingplattform Twitch. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehntausende sehen Video im Internet.

Am Donnerstagvormittag hatten bereits Zehntausende Nutzer von Websites wie 4chan und BitChute das 35-minütige Tat-Video gesehen.

Der Angreifer Stephan B. hatte seine Tat gefilmt und auf der zum US-Konzern Amazon gehörenden Plattform Twitch live übertragen. Inzwischen hat die Plattform das Video gelöscht. Dem Unternehmen zufolge verfolgten nur fünf Nutzer die Tat live, rund 2200 weitere schauten sich später eine Aufzeichnung an.

Auf anderen Plattformen waren die Zugriffszahlen deutlich höher. Auf der Plattform BitChute wurde das Video bis Donnerstagvormittag mehr als 90.000 Mal angesehen. Die Plattform steht in der Kritik, weil sie gern von Vertretern der sogenannten «alternativen Rechten» genutzt wird. Auf BitChute finden sich etwa Beiträge prominenter ultrarechter Verschwörungstheoretiker, die von Online-Riesen wie YouTube oder Facebook gesperrt werden.

Bei den grossen Onlinediensten war das Video des Halle-Täters nicht verfügbar. Nach dem Anschlag von Christchurch im vergangenen März, bei dem der rechtsextreme Täter seine Tat ebenfalls live gefilmt und im Internet hochgeladen hatte, hatten sich mehrere Regierungen und Internetfirmen dazu verpflichtet, extremistische und terroristische Beiträge aus dem Internet zu entfernen.

Der mutmassliche Rechtsextremist Stephan B. hatte am Mittwoch nahe der Synagoge in Halle einen Mann und eine Frau erschossen. Zudem versuchte er offenbar, in das wegen des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur vollbesetzte Gotteshaus einzudringen. Er wurde später auf der Flucht festgenommen. Die Polizei geht von einem antisemitischen Motiv aus.

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