Der Sozialverband VdK hat scharfe Kritik am Beitrag der Privaten Krankenversicherung (PKV) an den Corona-Hilfen für die Krankenhäuser geübt.
Beatmungsgerät in Uni-Klinik
Beatmungsgerät in Uni-Klinik - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sozialverband kritisiert geringe Beteiligung an Corona-Hilfspaket.

«Es ist unsolidarisch, die Kosten für das Krankenhaus-Hilfspaket hauptsächlich den gesetzlich Versicherten auf die Schultern zu laden», erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Montag. «Die private Krankenversicherung beteiligt sich nur mit fünf Prozent daran, obwohl zehn Prozent der Versicherten privat krankenversichert sind.»

«Die privaten Krankenversicherungen dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen», mahnte Bentele. «Wir fordern sie auf, ihren Beitrag zu leisten, und zwar so, wie es dem Verhältnis ihrer Versicherten entspricht.» Das Krankenhaus-Entlastungsgesetz, das seit Ende März in Kraft ist, sieht unter anderem Ausgleichszahlungen für zusätzliche Intensivbetten, Hilfen für Reha-Einrichtungen und für die Ausstattung mit Schutzkleidung vor.

Bentele verwies darauf, dass das Gesetz allein im Krankenhausbereich bei den gesetzlichen Krankenversicherungen voraussichtlich zu Mehrausgaben in Höhe von rund 5,9 Milliarden Euro führen werde. Davon würden 1,5 Milliarden Euro direkt aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert.

Auch Politiker von SPD und Grünen hatten die Lastenverteilung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung kritisiert. Die SPD-Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas sagte dem Branchendienst «Tagesspiegel Background Gesundheit & E-Health» vom Montag: «Die PKV muss an allen Kosten der Corona-Epidemie beteiligt werden.» Im Moment sei sie dies nur bei den Kosten für Schutzkleidung und für den höheren Pflegeentgeltwert. Die Grünen-Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink sagte, der Aufbau weiterer Intensivkapazitäten dürfe «nicht nur den gesetzlich Versicherten aufgebürdet werden».

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