USA: Peking droht weitere Massnahmen im US-Handelsstreit an
China verschärft den Ton gegenüber den USA und kündigt Vergeltung an. Trump plant zusätzliche Zölle von 100 Prozent.

Der Handelskonflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften spitzt sich dramatisch zu. Nach Trumps Ankündigung weiterer Zölle wirft Peking den USA «Doppelmoral» vor, wie «T-Online» berichtet.
Das chinesische Handelsministerium kündigte entschlossene Gegenmassnahmen in einer Mitteilung an:
«Wenn die USA stur an ihrem Kurs festhalten, wird China entschlossen entsprechende Massnahmen ergreifen, um seine legitimen Rechte und Interessen zu schützen.»
Chinas Vorwürfe gegen die USA
Peking wirft den USA vor, das Prinzip der nationalen Sicherheit zu missbrauchen. Washington wende diskriminierende Massnahmen bei Halbleitern und Computerchips an, berichtet der «ORF».

China fordert die USA auf, ihr «falsches Vorgehen» zu korrigieren. Die vergangenen Handelsgespräche müssten respektiert und Bedenken durch Dialog gelöst werden.
Seltene Erden als Druckmittel
Auslöser der jüngsten Eskalation war Chinas Ankündigung vom 9. Oktober. Peking will den Export weiterer Seltener Erden nur noch mit Genehmigung erlauben.
Ausfuhren für militärische Zwecke würden grundsätzlich nicht mehr zugelassen. Das chinesische Handelsministerium begründet dies mit dem Ziel, «den Weltfrieden zu sichern».
Trump droht mit 130 Prozent Gesamtzöllen
Der US-Präsident kündigte ab 1. November zusätzliche Zölle von 100 Prozent an. Zusammen mit bestehenden Aufschlägen würden chinesische Importe mit 130 Prozent belastet, so «T-Online».
Experten rechnen damit, dass China ähnlich hart zurückschlagen würde. Der Handel zwischen beiden Ländern könnte zum Erliegen kommen.
Auch Europa leidet unter den Massnahmen
Die Genehmigungsverfahren für Seltene Erden betreffen nicht nur US-Firmen. Europäische Unternehmen klagen über komplizierte Antragsprozesse und lange Wartezeiten, berichtet der «ORF».
Laut der EU-Handelskammer in China stand bei einzelnen Firmen die Produktion bereits kurzzeitig still. Die Rohstoffe sind für Smartphones, Elektromotoren und Halbleiter unverzichtbar.
Streit geht über Zölle hinaus
China kauft seit längerem kein Soja mehr von US-Landwirten. Diese bilden eine Kernwählerschaft Trumps und haben damit ihren Hauptkunden verloren.
Washington wiederum schneidet China von Spitzentechnologie im Computerchip-Bereich ab. Diese benötigt Peking für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz, wie «T-Online» schreibt.
Trump stellte das für Ende Oktober in Südkorea geplante Treffen mit Xi Jinping inzwischen infrage. Auf Truth Social schrieb er jedoch, Xi habe «nur einen schlechten Moment» gehabt.