US-Bundesrichter verkündet erstes Urteil nach Erstürmung des Kapitols

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USA,

Mehr als fünf Monate nach der Erstürmung des Kapitols hat ein US-Bundesrichter ein erstes Urteil gegen eine Teilnehmerin gesprochen.

Trump-Anhänger bei der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar
Trump-Anhänger bei der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Monate nach dem Kapitol-Sturm in den USA wurde das erste Urteil gesprochen.
  • Ein US-Bundesrichter verhängte eine dreijährige Haftstrafe auf Bewährung.
  • Schuldig gesprochen wurde eine 49-jährige Teilnehmerin.

Mehr als fünf Monate nach der Erstürmung des Kapitols hat ein US-Bundesrichter ein erstes Urteil gegen eine Teilnehmerin gesprochen.

49-Jährige bekommt nach Schuldbekenntnis Haft auf Bewährung. Anna Morgan-Lloyd wurde am Mittwoch zu drei Jahren Haft auf Bewährung, gemeinnütziger Arbeit und einem Bussgeld in Höhe von 500 Dollar (420 Euro) verurteilt. Die 49-Jährige entging einer Gefängnisstrafe, weil sie vor der Gerichtsverhandlung ein Schuldbekenntnis ablegte.

Kurzer Aufenthalt – lange Strafe

Morgan-Lloyd räumte ein, sich illegal Zutritt zum Kapitol verschafft zu haben, als dort am 6. Januar der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November zertifiziert werden sollte. «Ich war dort, um Präsident (Donald) Trump meine Unterstützung zu zeigen, und ich schäme mich dafür, dass es ein unzivilisiertes Schauspiel der Gewalt wurde», erklärte sie per Videoschalte vor dem Bundesgericht in Washington.

kapitol der vereinigten staaten
Das Kapitol der Vereinigten Staaten in Washington, der Sitz des US-Kongress. - Dpa

Morgan-Lloyd hatte am 6. Januar in Washington den Auftritt von Trump verfolgt, der seinen völlig unbelegten Vorwurf des massiven Wahlbetrugs wiederholte und seine Zuhörer aufforderte, zum Kapitol zu marschieren und «auf Teufel komm raus zu kämpfen».

Sie folgte der Menge zum Kapitol, blieb aber nur zehn Minuten in dem Parlamentsgebäude und machte sich keiner Gewalt schuldig. «Das war der schönste Tag in meinem Leben», schrieb sie am nächsten Tag im Online-Netzwerk Facebook. Nach ihrer Festnahme kooperierte sie nach Angaben ihres Anwalts mit der Justiz, entschuldigte sich und «dachte über viele ihrer Ideen noch einmal nach».

Schuldeingeständnis schützt vor Haftstrafe

Wegen ihres Schuldeingeständnisses folgte Richter Royce Lamberth der Empfehlung der Staatsanwaltschaft und verzichtete auf eine Haftstrafe. Zugleich betonte er, dass es sich um ein «ernstes Verbrechen» handelte. Diese Demonstration «ist nicht zufällig gewalttätig geworden», sagte er.

kapitol usa
Posieren mit Flagge: Die Proteste der Trump-Anhänger gipfelten in einem Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Manuel Balce Ceneta

Die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar durch radikale Trump-Anhänger hatte die USA schwer erschüttert und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Im Zuge der Gewalt kamen fünf Menschen zu Tode, darunter ein Polizist.

Die US-Behörden identifizierten inzwischen rund 800 mutmassliche Teilnehmer der Kapitol-Erstürmung, gegen rund 500 von ihnen wurde Anklage erhoben. Das Urteil gegen Morgan-Lloyd könnte darauf hindeuten, dass das Strafmass unterschiedlich ausfallen kann - abhängig von den Vorwürfen gegen die Teilnehmer und deren Kooperationsbereitschaft.

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