Die UNO hat sich angesichts der massenhaften Abschiebungen von haitianischen Flüchtlingen aus den USA besorgt gezeigt und vor einem möglichen Verstoss gegen internationales Recht gewarnt.
Berittener Grenzschutzpolizist
Berittener Grenzschutzpolizist - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grandi kritisiert «bedauernswerte Zustände» von Flüchtlingen.

UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi erklärte am Dienstag, er sei «schockiert über die Bilder der bedauernswerten Zustände» von mehr als 14.000 Haitianern, die sich nach ihrer Reise unter einer Autobahnüberführung im US-Bundesstaat Texas zurückgezogen hatten.

Grandi kritisierte die Abschiebepraxis, die bereits unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump eingeführt wurde. Die Massenabschiebungen ohne Prüfung der Schutzbedürftigkeit der Migranten seien «mit internationalen Normen unvereinbar», warnte der UN-Flüchtlingskommissar.

Aufgrund von Gesundheitsvorschriften, die zu Beginn der Corona-Pandemie erlassen wurden, nehmen die Grenzschützer in den meisten Fällen keine Anträge auf Bleiberecht entgegen. Die grosse Mehrheit der an der Grenze ankommenden Migranten wird abgewiesen. Fotos des AFP-Fotografen Paul Ratje und Videoaufnahmen hatten kürzlich das harte Vorgehen berittener Grenzschützer in Texas an der Grenze zu Mexiko belegt und Empörung ausgelöst.

Derzeit versuchen tausende Haitianer die Grenze zwischen Mexiko und den USA zu überqueren. Unter einer Brücke im texanischen Grenzort Del Rio harrten zeitweise mehr als 15.000 Menschen aus. Viele der Flüchtlinge kommen nicht direkt aus Haiti, sondern waren schon zuvor aus dem völlig verarmten Krisenstaat geflüchtet und hatten sich etwa in Chile oder Brasilien niedergelassen.

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