Laut Theresa May werde Grossbritannien nach dem Brexit in Handelsfragen unabhängig sein und könne mit jedem Land der Welt Handelsabkommen schliessen.
Theresa May, Premierministerin von Grossbritannien, trifft zu einer Pressekonferenz zum Abschluss des EU-Gipfels ein.
Die aufgeschobene Abstimmung des britischen Parlaments zum Brexit findet wohl nicht mehr vor Weihnachten statt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump kritisiert das Brexit-Abkommen zwischen Grossbritannien und der EU.
  • Mit seiner Reaktion hatte Trump Theresa May einen öffentlichen Dämpfer versetzt.

Die britische Premierministerin Theresa May und US-Präsident Donald Trump sind uneins in der Bewertung des Brexit-Abkommens. Trump kritisierte den zwischen Brüssel und London ausgehandelten Vertrag am Montag in Washington als mögliches Hindernis für das anvisierte US-britische Handelsabkommen. May widersprach dem Präsidenten: Ihr Land werde in Handelsfragen unabhängig sein und könne mit jedem Land der Welt Handelsabkommen schliessen, stellte sie in Wales klar.

Mit seiner Reaktion auf den Brexit-Deal hatte Trump der Premierministerin einen öffentlichen Dämpfer versetzt: Das Austrittsabkommen sei offenbar «ein guter Deal für die EU», sagte er am Montag im Weissen Haus. «So wie der Vertrag aussieht, könnten sie nicht befugt sein, mit uns zu handeln.»

Er gehe davon aus, dass die Premierministerin dies nicht gewollt habe, fügte Trump hinzu. «Und hoffentlich kann sie da etwas tun». Der US-Präsident sympathisiert mit den Brexit-Hardlinern in Grossbritannien. Diese wollen – anders als in dem Abkommen festgelegt – einen klaren Bruch mit der EU.

Kritik umgehend zurückgewiesen

Ein Sprecher Mays wies die Kritik aus dem Weissen Haus umgehend zurück. Später äusserte sich die Premierministerin selbst: «Wir werden eine unabhängige Handelspolitik haben und wir werden Handelsabkommen mit Staaten in aller Welt aushandeln können», sagte sie bei einem Auftritt im walisischen Builth Wells, wo ihre Werbetour für das Brexit-Abkommen begann. «Was die Vereinigten Staaten angeht, haben wir mit ihnen bereits über die Art einer Vereinbarung gesprochen, die wir später haben könnten.»

Künftig werde darüber nicht mehr in Brüssel bestimmt werden, sagte May. «Wir werden die Kontrolle darüber haben und wir werden Vereinbarungen treffen, die unseren Wohlstand steigern, unsere Wirtschaft ankurbeln und Jobs nach Grossbritannien bringen.»

Mays Sprecher zufolge gibt es derzeit keine Pläne für ein bilaterales Treffens Mays und Trumps am Rande des G20-Gipfels in Argentinien am kommenden Wochenende.

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