Donald Trump sagte, dass er Zweifel habe, dass Grossbritannien nach dem Brexit noch Handelsabkommen schliessen könne. Die britische Regierung schoss zurück.
Theresa May und Donald Trump.
Theresa May und Donald Trump haben verschiedene Meinungen über den Brexit. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Kritik von Donald Trump wehrt sich die britische Regierung gegen die Vorwürfe.
  • Es sei sehr klar, dass Grossbritannien nach dem Brexit noch Handelsabkommen schliesse.

Nach Kritik von US-Präsident Donald Trump am Brexit-Abkommen zwischen London und Brüssel hat sich die britische Regierung zur Wehr gesetzt. Es sei «sehr klar», dass Grossbritannien nach dem Brexit in der Lage sein werde, Handelsabkommen rund um den Globus zu schliessen, auch mit den USA, heisst es in einer heute Dienstag veröffentlichten Mitteilung auf der Regierungswebseite.

Trump hatte zuvor Zweifel geäussert, dass ein Handelsabkommen zwischen den USA und Grossbritannien auf Grundlage des ausgehandelten Abkommens möglich sein wird. «Es hört sich nach einem grossartigen Deal für die EU an», hatte Trump am Montag in Washington gesagt. Mit Blick auf die Situation der Briten fügte er an: «Wie der Deal aussieht, könnte es sein, dass sie nicht in der Lage sind, mit uns Handel zu treiben, und ich glaube nicht, dass sie das wollen.»

Trump fällt May in den Rücken

Damit fiel Trump der britischen Premierministerin Theresa May erneut in den Rücken. Das Parlament in London soll am 11. Dezember über das Abkommen abstimmen. Derzeit ist sehr fraglich, ob May eine Mehrheit dafür zusammenbekommen wird. Bereits bei seinem Besuch diesen Sommer in Grossbritannien hatte Trump ungewöhnlich heftige Kritik an Mays Verhandlungsführung geäussert und damit für Verstimmung gesorgt in dem stets als «besondere Beziehung» beschriebenen Verhältnis zwischen London und Washington.

Die britische Regierungschefin ist indessen im Wahlkampfmodus, um die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen und damit den Druck auf die Parlamentarier bei der Abstimmung zu erhöhen. Selbst auf eine TV-Debatte mit Oppositionschef Jeremy Corbyn will sie sich einlassen.

Doch sogar loyale Parteifreunde wie Ex-Verteidigungsminister Michael Fallon kritisieren den Deal inzwischen deutlich. Das Abkommen sei «zum Scheitern verurteilt» und biete «das Schlechteste aller Welten», sagte Fallon der BBC am Montag. Die Kritik des US-Präsidenten könne nicht einfach «weggewischt werden».

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