Die britische Premierministerin Theresa May hat die Niederlage ihrer Konservativen Partei bei der Europawahl eingeräumt und bedauert.
Theresa May
Noch-Premierministerin Theresa May ist enttäuscht über die Wahlschlappe der Konservativen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Premierministerin Theresa May zeigte sich enttäuscht über die Ergebnisse der Europawahl.
  • Ihre Partei, die Tories, erlebte eine schlimme Wahlschlappe.

Auf Twitter schrieb Theresa May, es sei ein «sehr enttäuschender Abend» für die Tories gewesen. Das Wahlergebnis zeige, wie wichtig eine Einigung beim Brexit sei, twitterte May.

Die EU-feindliche Brexit-Partei hatte zuvor ein Mitspracherecht bei Austrittsverhandlungen mit Brüssel gefordert. Seine Partei habe die Wahl mit einer «starken und einfachen Botschaft» gewonnen. Das sagte Parteichef Nigel Farage.

Nigel Farage
Brexit-Partei Leader Nigel Farage an einer Medienkonferenz in London. - keystone

Die Briten seien von den Tories und der oppositionellen Labour-Partei «schwer enttäuscht» worden. Das, weil beide Parteien ihre Versprechen gebrochen hätten.

Daher wolle seine Partei nun beim künftigen Brexit-Kurs mitreden, forderte Farage. Er warnte die anderen Parteien davor, den Brexit Ende Oktober nicht zu vollziehen.

Dann werde seine Partei auch die nächste Parlamentswahl gewinnen. «Wir bereiten uns darauf vor», warnte Farage. Ziel sei eine «umfassende politische Reform dieses Landes», sagte er.

Theresa May: Tories erhielten Wahlschlappe

Bei der Europawahl war die Brexit-Partei mit knapp 32 Prozent der Stimmen aus dem Stand auf den ersten Platz gekommen. Sie wird im neuen EU-Parlament über 29 Sitze verfügen.

Die konservativen Tories von Premierministerin Theresa May wurden abgestraft. Sie stürzten mit neun Prozent auf den fünften Platz ab. Das schlechteste Ergebnis bei einer landesweiten Wahl seit 1832. Auch die Labour-Partei von Jeremy Corbyn, die beim Brexit einen Schlingerkurs fährt, kam nur auf rund 14 Prozent.

Die proeuropäischen Liberaldemokraten legten dagegen kräftig zu: Sie verbesserten sich nach 6,7 Prozent im Jahr 2014 auf rund 20 Prozent.

Die ebenfalls EU-freundlichen Grünen kamen auf zwölf Prozent und lagen damit drei Punkte vor dem Tories.

Die Stimmabgabe bot vielen Briten die Möglichkeit, ihrem Ärger über den Brexit-Kurs Luft zu machen. Grossbritannien musste sich wegen der Verschiebung seines EU-Austritts an der Europawahl beteiligen.

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