Farage will nach EU-Wahltriumph Platz am Brexit-Verhandlungstisch
Das Wichtigste in Kürze
- Nigel Farage hat mit seiner Brexit-Partei bei der Europawahl Erfolg.
- Farage fordert Mitspracherecht bei den Brexit-Verhandlungen.
- Er hat sich bereits sieben Mal erfolglos um einen Sitz im britischen Unterhaus bemüht.
Nach dem Triumph seiner Brexit-Partei bei der Europawahl fordert Nigel Farage Mitspracherecht bei den Brexit-Verhandlungen. «Wir sollten jetzt zum Team gehören, das ist ziemlich klar», sagte der 55-Jährige am Montag.
Er pocht auf ein Ausscheiden seines Landes aus der EU bis zur derzeitigen Frist am 31. Oktober. Im Zweifel auch ohne Vereinbarungen über das künftige Verhältnis Grossbritanniens zur Staatengemeinschaft. «Wenn wir nicht zu diesem Termin gehen, können Sie mit einer neuen Überraschung der Brexit-Partei bei den nächsten Parlamentswahlen rechnen.»
Wähler der Traditionsparteien abgeworben
Bei der Europawahl liegt Farages nur wenige Wochen alter Brexit-Bund laut Hochrechnungen mit Vorsprung vor den regierenden Tories und der Labour-Partei.«Das ist eine grosses Signal», sagte Farage weiter. Labour und Tories müssten ganz klar die Lehre aus dem Wahlergebnis ziehen. «Obwohl ich nicht glaube, dass sie das tatsächlich tun werden.»
Farages Partei dürfte es gelungen sein, beiden Traditionsparteien Wähler abzujagen. Grund dafür könnte ihre Wut über mangelnde Fortschritte beim Brexit-Prozess sein. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass er tatsächlich einen Platz bei den Brexit-Verhandlungen zugestanden bekommt. Er setzt jedoch mit seiner Forderung potenzielle Kandidaten auf die Nachfolge von Premierministerin Theresa May unter Druck.
Kein Erfolg im britischen Unterhaus
Farage ist seit 20 Jahren EU-Abgeordneter und hat sich sieben Mal erfolglos um einen Sitz im britischen Unterhaus bemüht. Trotz dieses Hintergrunds stellt er sich selbst als Aussenseiter dar, der die politische Elite angreift.
Die Briten haben trotz ihres Brexit-Votums an der Europawahl teilgenommen. Dies, weil der Ausstieg wegen mangelnder Zustimmung des britischen Parlaments zu Mays Vertrag nicht vorher vollzogen werden konnte.