Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen tritt zur Wiederwahl an
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen tritt zur Wiederwahl an. Sie geht nächstes Jahr als Spitzenkandidatin in die Präsidentschaftswahl.

Das Wichtigste in Kürze
- Nächstes Jahr finden in Taiwan die Präsidentschaftswahlen statt.
- Die jetzige Präsidentin Tsai Ing-wen tritt zur Wiederwahl an.
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen tritt im Januar 2020 wieder zur Wahl an. In der parteiinternen Vorwahl der regierenden Fortschrittspartei (DPP) gewann die Amtsinhaberin die meisten Stimmen. Damit schlug sie ihren Rivalen, den früheren Premier Lai Ching-te. Zugleich soll auch das Parlament gewählt werden.
Die oppositionelle Kuomintang hat ihren Präsidentschaftskandidaten noch nicht ausgewählt. Fünf Bewerber treten an. Darunter sind der Bürgermeister der Hafenstadt Kaohsiung, Han Kuo-yu, und der Chef des weltgrössten Elektro-Auftragsfertigers und iPhone-Herstellers Foxconn, Terry Gou.
Beide dürften von der chinesischen Führung bevorzugt werden. Der Grund: Präsidentin Tsai geht auf Distanz zu Peking, was zu anhaltenden Spannungen zwischen beiden Seiten geführt hat.
Ohnehin steht die Kuomintang eher für eine Annäherung zwischen Taiwan und China. Die Fortschrittspartei hat dafür ihre Wurzeln in der Unabhängigkeitsbewegung und pocht stärker auf Eigenständigkeit.
Zwar war Tsai innenpolitisch unter Druck geraten, bekam aber mit dem härteren Kurs von Xi Jinping gegenüber Taiwan wieder Aufwind. Die kommunistische Führung betrachtet die demokratische Insel als Teil Chinas, obwohl Taiwan nie zur Volksrepublik gehört hat. Auch wird mit einer Eroberung gedroht.
Weltweit ist Taiwan diplomatisch isoliert, weil Peking mit dem «Ein-China-Grundsatz» fordert, dass andere Länder allein China diplomatisch anerkennen können. Nur weniger als zwei Dutzend Staaten erkennen Taiwan deswegen an. Auch Deutschland unterhält in Taipeh keine Botschaft, sondern nur eine Repräsentanz.